"Wir gehen davon aus, dass der E-Commerce-Anteil am deutschen Do-it-yourself-Markt in den nächsten zehn Jahren auf mindestens 15 Prozent ansteigt", so Dr. Mirko Warschun, Leiter des Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie und Handel in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika bei A.T. Kearney.
Einer aktuellen Untersuchung der Managementberatung zufolge haben Digitalisierung und veränderte Konsumgewohnheiten längst auch den DIY-Bereich erreicht. So betreiben inzwischen alle großen Baumärkte in Deutschland eigene Online-Shops. Aus diesem Anlass haben die A.T. Kearney-Berater jetzt das Online Category Management der Anbieter unter die Lupe genommen. Grundlage der Untersuchung bildeten mehr als drei Mio. Datenpunkte, die durch vollautomatische Category-Scans erhoben wurden. Außerdem wurde ein Vergleich mit internationalen Best Practices durchgeführt.
Das wichtigste - wenngleich kaum überraschende - Ergebnis: In Sachen Sortimentstiefe ist Amazon unschlagbar. So hat der weltgrößte Online-Marktplatz auch im Baumarktsegment das bei weitem vielfältigste Angebot. Es übersteigt das des Branchenzweiten teilweise um das Zehnfache. Die deutschen Cross-Channel-Baumärkte hinken hier deutlich hinterher. "Die heimischen Anbieter müssen sich klar abgrenzen. Sie stehen jetzt vor der Entscheidung, in welchen Sortimenten sie Best-in-class sein wollen. Amazon bei der Angebotsvielfalt toppen zu wollen, ist jedenfalls keine zielführende Option", so Warschun weiter.
Der Erlebnisfaktor reicht nicht mehr
Zufrieden mit dem Jahr zeigt sich die Sagaflor auf ihrer Hausmesse – und hat neben Produkten auch neue Strategien zur Kunden- und …
Die Berater empfehlen den DIY-Anbietern, ihr Online-Angebot über Ansätze wie Curation, Customer Experience und Content von dem eher transaktionsorientierten Ansatz von Amazon zu differenzieren. Zusätzlich gebe es großen Nachholbedarf beim dynamischen Pricing. Sowohl die Online-Marktplätze als auch internationale Baumarktbetreiber aus den USA oder UK sind hier der Untersuchung zufolge deutlich aktiver: Sie nutzen Techniken der dynamischen Preisgestaltung weitaus intensiver, um gerade im wettbewerbsintensiven Online-Segment bessere Margen zu erzielen. "Amazon hat 15 Prozent der Produktpreise im Untersuchungszeitraum mehr als fünf Mal angesagt, fünf Prozent sogar mehr als zehn Mal. Die Preise der deutschen Anbieter blieben dagegen im gleichen Zeitraum konstant. Nur einzelne wenige Produkte waren ähnlich volatil im Preis wie beim aktiveren…