Da die Aufnahmekapazitäten für Flüchtlinge in Köln erschöpft sind, der Zustrom aber weiter anhält, greift die Stadtverwaltung Köln auf ungewöhnliche Notunterkünfte zurück. So wurde in der Domstadt eine dritte Notaufnahmestelle - neben den bereits zwei bestehenden Standorten - in einem ehemaligen Praktiker-Baumarkt in Porz-Eil eingerichtet. "Ein Baumarkt entspricht natürlich nicht unseren Vorstellungen für die Flüchtlingsunterbringung", so Sozialdezernentin Henriette Reker. Aber es sei eine Situation eingetreten, die einem keine andere Wahl lasse. In die Notaufnahmestellen kommen Flüchtlinge - derzeit hauptsächlich aus den Staaten Ex-Jugoslawiens und Nordafrikas -, die direkt in Köln ankommen und sich hier um Asyl bewerben.
Für bis zu 200 Personen sollen in dem ehemaligen Baumarkt Schlaf- und Aufenthaltsgelegenheiten geschaffen werden. Dem Mangel an Sanitäranlagen und Duschmöglichkeiten soll mit entsprechenden Containern auf dem Parkplatz des Geländes begegnet werden. Bereits im Juni erwarb die Stadt bei einer Zwangsversteigerung für angeblich knapp sechs Mio. € ein 4.000 m² großes Vier-Sterne-Hotel mit dreiundneunzig Zimmern sowie einem Wellnessbereich, um daraus eine Unterkunft zu machen.