Erich Huwer (r.), Dr. Peter Wüst
BHB-Präsident Erich Huwer (r.) und Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst begrüßten rund 200 Konferenzteilnehmer.
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Online oder nicht online

Das war hier die Frage, wenn auch nicht die einzige: Der BHB- Garden-Summit beschäftigte sich auch mit anderen für die grüne Branche wichtigen Themen.
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Die Dramaturgie war nicht neu: Man lasse einen Fachhändler und einen Online-Händler unmittelbar nacheinander auftreten, beide zu 110 Prozent von ihrem jeweiligen Geschäftsmodell überzeugt, ohne missionarisch unterwegs zu sein, beide rhetorisch versiert, und das Dingens läuft, wie der eine der beiden sagen würde: Ein Kongress hat sein Gesprächsthema. 
Bei seinem Garden-Summit direkt im Anschluss an die Spoga+Gafa Anfang September in Köln hat der BHB auf eine bewährte Konstellation zurückgegriffen, die im Jahr zuvor auf dem Gartenkongress in Hamburg schon einmal funktioniert hat: Alexander Kremer, Geschäftsführer von Garten-Center Kremer, und Bastian Siebers, Sprecher der Geschäftsführung von Tengelmann E-Stores, des Betreibers von Garten XXL, trafen ein weiteres Mal aufeinander und legten ihre Positionen dar. Das war kein Rededuell und auch nicht so gedacht, aber erstens streckenweise amüsant zu verfolgen und zweitens anregend: Die beiden brachten die Debatte über Sinn und Unsinn von E-Commerce im Gartenmarkt auf den Punkt.
Dabei fiel auf, dass an diesem Tag - abgesehen von BHB-Präsident Erich Huwer mit seinem einleitenden Statement - kein ausgewiesener Gartenfachmann aus dem DIY-Handel auf der Bühne stand, der die Perspektive des Baumarkt-Gartencenters eingenommen hätte. Schließlich hatte der BHB selbst implizit die Konkurrenzstellung der Wettbewerbskanäle betont, als er den Kongress unter das Motto stellte "Erfolg trotz Wetter, Online und Discount?!". Diesen vorgegebenen Frontverlauf hat übrigens schon die Programmgestaltung nachgezeichnet: Während Kremer als Redner im Hauptprogramm auftrat, hatte Siebers danach nur eines von vier Parallelforen zu bestreiten.
Klar also: Alexander Kremer plädierte unter dem Leitmotiv "Wertschöpfung braucht Wertschätzung" vehement für den stationären Handel. Umgekehrt sei das Internet "in der grünen Branche nicht das Thema, mit dem wir uns allzu lange beschäftigen sollten". Vielmehr sei eine "Investitionsoffensive offline" nötig anstelle mittelmäßiger Online-Shops und nicht funktionierender Cross-Channel-Konzepte. Als Dreh- und Angelpunkt sieht er den Fachhandel: "Volumen- und Distanzhandel lassen Werte erodieren", so seine Warnung, und: "Wenn der Fachhandel stirbt, stirbt auch die Branche.
"Dass E-Commerce einen wesentlich größeren Marktanteil im grünen Markt haben wird als derzeit, davon ist Bastian Siebers überzeugt: "Zehn Prozent in den nächsten Jahren", lautet seine Prognose. "Der Markt wächst, und er wächst heftig." In…
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