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Ein Umbau mit Augenmaß

Im Segment Bau der Baywa schmolzen in den vergangenen Jahren die Ergebnisse. Jetzt reformiert die Baywa diesen Bereich. Die Erfahrungen des Einzelhandels sollen dabei helfen.
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Die Baywa gehört zu Bayern wie die Lederhose, die „Mass“ und die Berge. Oder vielleicht doch nicht? Ist die Baywa, die im MDax vertreten ist und rund 3.000 Vertriebsstandorte in 16 Ländern hat, noch ein originär bayerisches Unternehmen? Die Geschäftsaktivitäten teilen sich auf in die Sparten Agrar, Obst, Technik, Baustoffe, Bau- und Gartenmarkt, Energie sowie Regenerative Energien. Den größten Umsatzanteil erzielt der Konzern mit der Land- und Ernährungswirtschaft. Rund ein Drittel des Konzernumsatzes wird im Segment Bau erwirtschaftet, 2010 waren dies 1,903 Mrd. €. Der Einzelhandel hat mit seiner Sparte Bau und Garten mit seinen 115 Standorten daran einen Anteil von rund sieben Prozent (532,3 Mio. €). Die historischen Wurzeln und die Entwicklung der Baywa in den letzten Jahren werfen für Außenstehende auch schon mal Fragen auf. Man war als regionaler Anbieter gestartet und wachte als, ja als was denn jetzt auf: als Global Player? Als national starker Marktteilnehmer? Als horizontal und vertikal diversifizierter schlagkräftiger Konzern? Und welche Rolle sollte zukünftig das Segment Bau in dem Konzernorchester spielen? Man ist ja längst über Bayern hinausgewachsen; ist aktiv in Sachsen und Thüringen, in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommen Standorte in Schleswig-Holstein und Mecklenburg–Vorpommern (von denen man sich jüngst getrennt hat) sowie Österreich und Italien. Darüber hinaus waren die Standortgrößen äußerst unterschiedlich. Es war sozusagen von der kleinsten „Klitsche“ bis zum Mega-Baumarkt alles im Portfolio vertreten. Eine durchgängige Vertriebsstrategie war da schwerlich zu erkennen. Kein Wunder also, dass gerade mit Blick auf die Ergebnisentwicklung im Segment Bau die Unternehmensverantwortlichen die Reißleine zogen. Von 2009 auf 2010 sank das EBIT trotz deutlichen Umsatzwachstums im Segment Bau um gut ein Viertel (s. Kasten). Erstmalig lagen 2010 dabei die Ergebnisse der Sparte Bau und Garten über denen der Sparte Baustoffe. Götz Ganghofer, Sprecher der Geschäftsleitung Segment Bau, Thomas Bargetzi, Geschäftsleitung Segment Bau und Leiter der Sparte Baustoffe, und Werner Carl, Geschäftsleitung Segment Bau und Leiter der Sparte Bau und Garten, sollen das Problem lösen. Man habe sich, so Ganghofer, zu sehr daran gewöhnt, mit einer EBIT-Marge von ein oder zwei Prozent zufrieden zu sein. Bei der Baywa sank das EBIT im Segment Bau von 2007 auf 2010 von 1,8 Prozent (30,1 Mio. €) auf 1,0 Prozent (18,3 Mio. €). Das sei…
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