Messen hatten es in den vergangenen Jahren nicht unbedingt leicht. Man denke nur an den stetigen Niedergang der einstigen Branchenmesse DIY‘TEC bzw. Practical World in Köln, von der nach der Rückverlagerung der einzelnen Sortimente zu den Fachmessen nicht viel übrig geblieben ist. Ganz generell mussten Messeveranstalter, auch verursacht durch die Krise, deutliche Einbußen hinnehmen. So auch die Domotex, die nun im Januar wieder an den Start geht. Auch sie konnte im Bau freien Jahr 2009 nicht mit dem gewohnten Zuwachs an Austellern und Besuchern aufwarten und tritt in diesem Jahr auf der Stelle. Die Baufachmesse Bau in München dagegen blüht und gedeiht seit Jahren prächtig, und das trotz schleppender Baukonjunktur. Wenn man dem Veranstalter Glauben schenken darf, dann gibt es sogar eine lange Warteliste, denn die Kapazitäten des Veranstaltungsgeländes sind auch dieses Jahr wie 2008 komplett ausgeschöpft. Damit stößt der Veranstalter an seine Grenzen. Zumindest unter diesen Bedingungen lässt sich die angestrebte Internationalisierung der nach wie vor stark durch heimische Aussteller geprägten Messe nicht wirklich vorantreiben. Den Grund für den Erfolg der Messe nur in einer guten Organisation, einem angenehmen weil übersichtlichen und deshalb auch leicht zu erschließenden Messegelände zu suchen, wäre mit Sicherheit zu kurz gesprungen. Offensichtlich besuchen Aussteller die Messe nicht trotz der hohen Kosten, die ein Messeauftritt immer mit sich bringt, sondern weil sie sich einen ganz konkreten Nutzen davon versprechen. Und der heißt auf einer Messe Kontakte, Kontakte und nochmals Kontakte, gefolgt vom notwendigen Unternehmenserfolg. Dass viele der wichtigen Trendthemen – Klimaschutz, Energieeffizienz, ökologisches Bauen etc. -- die im Moment die öffentliche Diskussion ganz wesentlich mitbestimmen, dort aufgrund einschlägiger Sortimente einen besonders intensiven Ausdruck finden, tut ein Übriges. Doch während sich die Aussteller der DIY-Branche zahlreicher Sortimente inzwischen wieder auf den Fachmessen präsentieren – Wandbekleidungsanbieter auf der Heimtextil, Lichtanbieter auf der Light & Building etc. – tun sich manche Anbieter aus dem weiten Feld des Baubereiches eher schwer, ihre Sortimente für die Bau- und Heimwerkemärkte auf der Bau zu zeigen. Einige haben den Schritt nach München gewagt, andere halten sich zurück. Mit Sicherheit gibt es auch dafür gute Gründe. Doch ein Versuch, sich in München auch den Einkäufern der DIY-Branche zu zeigen, wäre es allemal wert. Harald Bott Download: Erfolg durch München (PDF-Datei)