Den Anstoß gab die weitere Öffnung des Europabinnenmarktes nach Osteuropa mit der Integration von Bulgarien und Rumänien vor gut drei Jahren. Damals stieg die Nachfrage nach Bitumenwellplatten deutlich an. Deshalb begann man sich bei Gutta in Schutterwald bei Offenburg Gedanken darüber zu machen, die Produktionskapazitäten in diesem Bereich auszubauen. Doch der Entscheidungs- und vor allem auch der Genehmigungsprozess kostete Zeit. Vor rund einem halben Jahr ging die neue Anlage für ein Investitionsvolumen von rund zwei Mio. € nun aber ans Netz. Für die Anlage gilt, was für viele andere Herstellungsprozesse auch gilt: Im Prinzip sehr einfach. Die Rohprodukte werden als fertig gepresste Platten aus Altpapier in Schutterwald angeliefert. Wo aber früher ein Mitarbeiter die Platten einzeln auf die Produktionsanlage legen musste, werden nun die Rohprodukte maschinell in die sogenannten Tauchkörbe einsortiert. Anschließend werden auf Schienen die Körbe über eine Luftschleuse in die Anlage gefahren und dort in das heiße Bitumenbad getaucht. Im Gegensatz zu der alten Anlage ist die neue nun komplett geschlossen. Bereits wenn die Kästen aus der Anlage fahren, sind die fast fertigen Bitumenwellplatten nur noch handwarm. Wiederum vollautomatisch werden nun die einzelnen Platten auf ein Förderband gelegt, mit dem sie zur nächsten Station transportiert werden. Dort erhalten sie die gewünschte Färbung. Direkt anschließend werden sie an einer weiteren Station mit einem Barcode oder auf Wunsch auch mit einem Logo versehen und dann entweder eingelagert oder direkt kommissioniert. Zwischen 7.000 und 9.000 Bitumenwellplatten, je nach Plattensorte, lassen sich auf der Anlage im Vierschichtbetrieb pro Tag herstellen. Zudem ist auch noch die alte Anlage betriebsbereit und kann zu Zeiten starker Nachfrage für die Bedarfsdeckung des Marktes aktiviert werden. 70 Prozent der jährlichen Produktion von Gutta gehen in die Eurozone, die übrigen 30 Prozent im Prinzip in die ganze Welt. Ein Kernstück der Anlage hat allerdings mit Produktion gar nichts zu tun, sondern vielmehr mit der Verminderung der Geruchs-emissionen. Denn immer wieder kam es im Umfeld des Standortes bei besonders schwierigen Wetterlagen zu Klagen von Anwohnern. Zwar hätten Untersuchungen ergeben, dass von den Emissionen keinerlei gesundheitliche Gefährdungen ausgehen, sagt Gutta-Geschäftsführer Hans-Peter Lipp. „Dennoch wollten wir mit dem Bau der neuen Anlage auch die Chance nutzen, die Umwelt zu entlasten und die…