Schafwolle wird eine selbstreinigende Kraft zugesprochen. Schafwollvlies beispielsweise wird deshalb seit Jahren zur Sanierung formaldehydbelasteter Kindergärten, Schulen oder Privathäusern eingesetzt. Xella ist es jetzt gelungen, diese Kraft in eine Gipsfaserplatte zu packen. Dazu wird die Oberfläche mit Protectin beschichtet, einem Wirkstoff auf Basis von Keratin auf dem letztlich der selbstreinigende Effekt der Schafwolle beruht. "Dadurch werden in einem natürlichen Prozess Schadstoffe und Emissionen aus der Raumluft aufgenommen und dauerhaft gebunden", sagt Joachim Dietsche, Vertriebsleiter Baumarkt bei Xella. Die Herstellung funktioniert ansonsten wie bei einer klassischen Gipsfaserplatte auf der Basis von recyceltem Papier, Gips und Wasser. Die Aufnahmekapazität von Schadstoffen durch die "Greenline" getaufte Platte ist langjährig aktiv, so Dietsche weiter, und funktioniert auch unter Anstrichen und Belägen. Optimal seien allerdings diffusionsoffene Endbeschichtungen. Die Verarbeitung des Produktes ist identisch mit der klassischen Gipsfaserplatte. "Fermacell Greenline ist im Endverbraucher-Preis ca. 15 Prozent teurer als die klassische Gipsfaserplatte. Wer sich dafür entscheidet, muss bei einem durchschnittlichen Dachgeschoss-Ausbau mit Mehrkosten von rund 210 € rechnen", sagt Dietsche. "Umgerechnet auf eine Nutzung von zehn Jahren sind die Mehrkosten vernachlässigbar. Monatlich muss der Nutzer dann nur etwa 1,75 € mehr einplanen." Das neue Produkt benötigt aber auch ein Umdenken im Vertrieb, weiß Dietsche. "Bisher haben wir ausschließlich über Fakten verkauft. Jetzt kommt es darauf an, auch ein Stück weit Emotionalisierung zu vermitteln." Zudem bedeute das Produkt einen Schritt weg vom Reinverkauf in die Märkte und hin zur Unterstützung des Handels beim Abverkauf. Dazu wurde ein umfassendes Marketingpaket entwickelt, das bei der internen Schulung des Außendienstes beginnt, sich fortsetzt über die klassischen Werbemittel und PoS-Konzepte für Regal und Zweitplatzierung und bis hin zu Vorführungen in den Märkten reicht. "Grundlage der Marketingkonzepte ist es, dass wir über die rein technischen Informationen hinaus eine Geschichte erzählen wollen", fasst Dietsche zusammen. Ein besonderes Instrument, mit dem sowohl Handel als auch Anwender in Baumärkten und im Baustofffachhandel von der Wirksamkeit des Produktes überzeugt werden sollen, ist die mobile Schnüffeltestbox. In einen verschließbaren Kasten aus Greenline wird ein penetrant riechender…