Der industrielle Fertighausbau ist ein Krisengewinner: Der Anteil der Fertighäuser steigt von 15,4 Prozent im Jahr 2007 auf 16,9 Prozent im Jahr 2009. Aufgrund der insgesamt stark zurückgehenden Bautätigkeit im privaten Wohnbau sind die Marktanteilsgewinne allerdings noch kein Grund zum Jubeln. Denn der Absatz sinkt von 20.700 Wohneinheiten im Jahr 2007 auf etwas unter 20.000 im Jahr 2009. Ab 2010 soll es allerdings wieder steil bergauf geben, prognostiziert die aktuelle Studie der Unternehmensberatung Interconnection aus Wien. Die Lage am Wohnbau ist in Deutschland derzeit alles andere als rosig. Gerade einmal rund 122.000 Ein- und Zweifamilienhäuser wurden 2008 in Deutschland fertig gestellt, ein Minus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Pro 1.000 Einwohner entspricht dies gerade mal 1,5 Wohnungen. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich am unteren Ende der Skala. Nicht nur Länder mit Immobilienblasen wie Spanien (14,4) und Irland (9,7) haben hier höhere Werte, sondern auch Staaten wie Frankreich (5,4) oder Österreich (6,4). „Dennoch können wir noch nicht von Bodenbildung sprechen“, so Interconnection-Geschäftsführer Frederik Lehner. Denn die importiere Finanzkrise beeinträchtige massiv die Finanzierungsmöglichkeiten von neuem Wohnraum und trübe das Konsumklima ein. „Der Wohnbau wird in Deutschland deshalb auch 2009 um mindestens fünf Prozent sinken“, fürchtet Lehner. Nach wie vor sieht Lehner in Deutschland erheblichen Nachholbedarf in Sachen Fertigbau. Skandinavien mit einer Quote um die 70 Prozent zeige, was in diesem Segment noch möglich sei. „Für diese Werte ist in Deutschland aber noch ein Imagewandel nötig“, so Lehner. Ein Wachstums-argument für die Fertighausindustrie liefert allerdings der Klimaschutz. 2008 waren bereits 87,3 Prozent aller errichteten Fertighäuser Niedrigenergiehäuser, weitere 1,1 Prozent genügen dem noch strengeren Passivhausstandard, während nur mehr 11,6 Prozent schlechtere Dämmwerte aufweisen. Und die Bauindustrie ist ein Liebkind von Konjunkturpaketen, da die Wertschöpfung größtenteils im Land bleibt und die Förderung oft an thermische Mindestwerte gebunden wird. Fertighäuser werden überwiegend aus Holz gefertigt. Der Anteil der Riegelbauweise betrug bereits 2005 rund 95 Prozent, 2008 lag dieser bereits bei 96,3 Prozent. Der Rest entfällt auf die Massivbauweise mit vorgefertigten Wandelementen aus Ziegel. Eine weitere wesentliche Einteilung ergibt sich über die…
Steil bergauf ab 2010
Der industrielle Fertighausbau ist ein Krisengewinner: Der Anteil der Fertighäuser steigt von 15,4 Prozent im Jahr 2007 auf 16,9 Prozent im Jahr 2009. Aufgrund der insgesamt stark zurückgehenden Bautätigkeit im privaten Wohnbau sind die Marktanteilsgewinne allerdings noch kein Grund zum Jubeln. Denn der Absatz sinkt von 20.700 Wohneinheiten im Jahr 2007 auf etwas unter 20.000 im Jahr 2009. Ab 2010 soll es allerdings wieder steil bergauf geben, prognostiziert die aktuelle Studie der Unternehmensberatung Interconnection aus Wien. Die Lage am Wohnbau ist in Deutschland derzeit alles andere als rosig. Gerade einmal rund 122.000 Ein- und Zweifamilienhäuser wurden 2008 in Deutschland fertig gestellt, ein Minus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Pro 1.000 Einwohner entspricht dies gerade mal 1,5 Wohnungen. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich am unteren Ende der Skala. Nicht nur Länder mit Immobilienblasen wie Spanien (14,4) und Irland (9,7) haben hier höhere Werte, sondern auch Staaten wie Frankreich (5,4) oder Österreich (6,4). „Dennoch können wir noch nicht von Bodenbildung sprechen“, so Interconnection-Geschäftsführer Frederik Lehner. Denn die importiere Finanzkrise beeinträchtige massiv die Finanzierungsmöglichkeiten von neuem Wohnraum und trübe das Konsumklima ein. „Der Wohnbau wird in Deutschland deshalb auch 2009 um mindestens fünf Prozent sinken“, fürchtet Lehner. Nach wie vor sieht Lehner in Deutschland erheblichen Nachholbedarf in Sachen Fertigbau. Skandinavien mit einer Quote um die 70 Prozent zeige, was in diesem Segment noch möglich sei. „Für diese Werte ist in Deutschland aber noch ein Imagewandel nötig“, so Lehner. Ein Wachstums-argument für die Fertighausindustrie liefert allerdings der Klimaschutz. 2008 waren bereits 87,3 Prozent aller errichteten Fertighäuser Niedrigenergiehäuser, weitere 1,1 Prozent genügen dem noch strengeren Passivhausstandard, während nur mehr 11,6 Prozent schlechtere Dämmwerte aufweisen. Und die Bauindustrie ist ein Liebkind von Konjunkturpaketen, da die Wertschöpfung größtenteils im Land bleibt und die Förderung oft an thermische Mindestwerte gebunden wird. Fertighäuser werden überwiegend aus Holz gefertigt. Der Anteil der Riegelbauweise betrug bereits 2005 rund 95 Prozent, 2008 lag dieser bereits bei 96,3 Prozent. Der Rest entfällt auf die Massivbauweise mit vorgefertigten Wandelementen aus Ziegel. Eine weitere wesentliche Einteilung ergibt sich über die…