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Grüne Doppelschläge in Westfalen

Praktiker predigt schon lange Effizienz – jetzt auch beim Thema Energieverbrauch in den eigenen Märkten.
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Es gibt Zeiten, da kommt es einfach knüppeldick. Das traf für Praktiker Ende Februar, Anfang März 2009 zu: Ankündigung von Kurzarbeit als erstes deutsches Handelsunternehmen überhaupt, öffentliche Kritik von einem namhaften Wettbewerber an der Praktiker-Strategie, Bekanntgabe der Thesaurierung des Gewinns von 2008 und eine Mini-Dividende von zehn Cent je Aktie, ein weiterer massiver Kursrutsch derselben. Das sind alles Dinge, die das Arbeiten nicht gerade einfacher machen. Zum Glück gibt es aber auch noch Lichtblicke für die Kirkeler. Und es sind sogar nachhaltige, ökologische Lichter, die da im Westfälischen glimmen. Am zweitletzten Februartag wurden dort nämlich in Münster und in Marl gleich zwei neue Praktiker-Standorte eröffnet – und beide jeweils mit einer Geothermie-Heizung. Beide Märkte setzen damit in ökologischer Hinsicht tatsächlich Maßstäbe, denn erstmals im Praktiker-Konzern überhaupt kommen hier absolut emissionsfreie Erdwärmeheizungen zum Einsatz. Energieeffizienz sei, so Praktiker, Trumpf in den neuen Märkten. Die Bauausführung sei „nach konsequent energetischen Gesichtspunkten“ erfolgt. Herzstück beider neuen Standorte sind Wärmepumpen, die ihre Heizenergie mittels Erdwärmesonden aus 100 Metern Tiefe gewinnen und die Kohlendioxid-Emissionen auf Null reduzieren. Bei einer Heizleistung von 395 (Münster) bzw. 320 Kilowatt (Marl)beträgt der Einsparungseffekt gegenüber einer herkömmlichen Gasheizung rund 141 (Münster) bzw 114 Tonnen CO2. Das entspricht dem PKW-Schadstoffausstoß mit einer Gesamtjahresfahrleistung von 900.000 bzw. 800.000 Kilometern. Der Energieaufwand in einem Jahr beträgt in Marl nur 45 Watt/m²; „normale“ Baumärkte benötigen 120-130 Watt/m². Die Stromkosten für die Beleuchtung werden dadurch minimiert, dass Oberlichter im Dachbereich viel Tageslicht in den Verkaufsraum lassen und eine „intelligente“ Lichtsteuerungsanlage den Kunstlichtanteil bedarfsgerecht regelt. Auch die Belüftung erfolgt sensorgesteuert in Abhängigkeit von der Luftqualität im Inneren der Märkte. Hinzu kommen in Marl ein Regenrückhaltebecken sowie ein eigener Grundwasserbrunnen zur Bewässerung des Gartencenters. Bei der Bauausführung wurden in beiden Standorten Materialien verwendet, die eine hervorragende Gebäudedämmung gewährleisten und, im Hinblick auf einen späteren Um- oder Rückbau, leicht demontierbar und recyclingfähig sind. Dabei ersparen allein die erfolgten Wärmedämmmaßnahmen rund zwei Drittel der…
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