Download: Mädchen von der Heide (PDF-Datei) Aus Beobachtungen heraus, dass viele Heidepflanzen zu Beginn der 1970er Jahre in eher schlechten Qualitäten angeboten wurden, überlegte sich der junge Gärtnermeister Kurt Kramer aus Edewecht im Ammerland, auf welche Weise man die Qualität der Heide verbessern könnte. Außer diversen Rosa- und Lilatönen gab es auch farblich wenig Abwechslung. „Neben der oft unzureichenden Pflanzenqualität hatten die damals auf dem Markt befindlichen Sorten den großen Nach-teil, dass sie schon im Juli anfingen zu blühen, wenn das Angebot an Blütenpflanzen ohnehin noch sehr groß ist, und dass die Blütezeit im September beendet war“, erinnert sich Kramer. Er suchte einen Weg, wie man die Qualität der Pflanzen verbessern und die Blütezeit verlängern könnte, um in den Monaten September und Oktober ein frisches und konkurrenzfähiges Produkt anbieten zu können. Ein erster Schritt in diese Richtung war die Anmeldung einer dunkelrosa Mutante aus „Peter Sparkes“, nämlich „Annemarie“, zum Sortenschutz. Die Pflanze blühte ein paar Wochen später und länger als viele andere gängige Sorten. Das erste Auftreten der so genannten Knospenblüher auf dem deutschen Markt reizte Kramer dazu, auch diese Sortengruppe durch bessere Varietäten zu bereichern. Durch die gezielte Kreuzung einer einfach blühenden Sorte mit einem rosa Knospenblüher gelang ihm 1988 die Züchtung des ersten weißen Knospenblühers, der heute noch weit verbreiteten Sorte „Melanie“. Diese Sorte verfügte als haltbarer Knospenblüher mit später Blüte und weißer Knospenfarbe über viele Vorzüge, die der Markt zu dieser Zeit stark nachfragte. Im Jahr 1997 ließ sich Kramer die Dachmarke „Gardengirls“ schützen. Unter diesem Namen werden bis heute die jeweils besten von Kramers Knospenheidesorten vermarktet – alle mit einem Mädchennamen. Ein Lizenzsystem regelt Qualität und Menge. Zusätzlich wird die Vermarktung durch Anzeigenwerbung in Fachzeitschriften und Werbematerial für Produzenten und den Handel unterstützt. Durch die strikte Begrenzung der Anbaumenge konnte ein Preisverfall weitgehend verhindert werden. Damit gehören die „Gardengirls“, ist Kramer überzeugt, zu den wenigen Sortimenten, die sich in durch Überangebote gekennzeichneten Zeiten durch ein annähernd stabiles Preisniveau behaupten können. Der Betrieb Kramer hat bis 1994 noch selbst 350.000 Stück Calluna-Fertigware und rund eine Mio. Jungpflanzen produziert. Mit dem Ausbau des Lizenzsystems und vor dem Hintergrund von…