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Auf neuen Wegen

Die typischen Gartencentersortimente finden ihre Käufer auch über artfremde Vertriebskanäle. Die Beispiele Discount und Versandhandel

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An den Umsätzen der Gartencenterbranche nagen längst Anbieter, die den Endkunden über andere Vertriebskanäle erreichen wollen. Wohl am intensivsten diskutiert wird der Einfluss der Discounter, die mit ihren Aktionen ganze Märkte leerfegen. Allerdings scheint sich ihr Wachstum verlangsamt zu haben. So ist ihr Marktanteil im Bereich Pflanzen und Blumen im vergangenen Jahr leicht gesunken. Aldi gilt mit seinem Angebot an Bundware und Fertigsträußen jedoch weiterhin als größter Anbieter von Schnittblumen in Deutschland.
Den Marktanteil der Discounter am Gartenmarkt ohne Werkzeuge, Gartenmöbel und -ausstattung hat die BBE-Unternehmensberatung für das Jahr 2003 bei einem Umsatzvolumen von 410 Mio. € auf 3,9 Prozent geschätzt. In den einzelnen Warengruppen haben die Marktforscher allerdings erheblich höhere Anteile ermittelt. So haben sie den Billigläden beispielsweise im Segment Topf-, Beet- und Balkonpflanzen einen Anteil von 6,5 Prozent und bei biologisch-chemischen Gartenprodukten von 6,2 Prozent bescheinigt. Bei Obst- und Ziergehölzen sowie Stauden kamen sie jedoch lediglich auf 3,0 Prozent, bei Sämereien und Blumenzwiebeln auf 3,4 Prozent.
Die Folgen für den Gesamtmarkt werden je nach Produktgruppe allerdings unterschiedlich und nicht durchgängig negativ bewertet. Von den Herstellern hochwertiger Motorgartengeräte etwa ist durchaus auch die Einschätzung zu hören, dass die Discounter mit ihren Aktionen den Markt für manche spezielleren Produkte wie zum Beispiel Motorsägen erst reif gemacht haben.
So heißt es bei einem deutschen Hersteller, dass man es kaum merke, wenn Aldi eine Aktion fahre. „Das ist fast schon eher positiv: Der Kunde steigt in die Warengruppe erst durch diese Billigangebote ein und will dann doch ein besseres Gerät“, so die Aussage aus der hauseigenen Marktforschung. Der Absatz über Aldi und die anderen schaffe ein zusätzliches Marktvolumen.
Es kommt eben auf die jeweilige Qualität an, wie ein Manager aus einem anderen Segment betont. „Aber es wird hier nicht mehr differenziert“, so die Klage in Richtung Handel. „Das, wozu der Discount geführt hat, schadet allen: Den Preiseinstieg gibt es heute auch in allen anderen Vertriebswegen nur noch zu Discountpreisen.“
Die Discounter mit ihren Non-Food-Aktionen sind nicht die einzigen artfremden Wettbewerber für Gartencenter. Neue Konkurrenz ist aus der virtuellen Welt des Internet und aus dem Versandhandel überhaupt erwachsen. Bei Sämereien und Blumenzwiebeln hält dieser Vertriebskanal einen Marktanteil…
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