Betrachtet man den Markt nach Stückzahlen, gibt er ein anderes Bild ab: Die Zahl der abgesetzten Geräte ist um ein Prozent auf 10,9 Mio. Stück gestiegen. „Nach dem schwachen Saisonstart setzten viele Wettbewerber auf ausgeprägte, an den Preisen orientierte Marketingmaßnahmen“, beschreibt Volker Pruschke, Leiter Produktbereich Gartenwerkzeuge im Geschäftsbereich Power Tools bei Bosch, die Entwicklung.
Doch er hat auch andere Tendenzen auf dem Gartenmarkt 2004 beobachtet. So legten Hobbygärtner seiner Ansicht nach zunehmend Wert auf benutzerfreundliche Werkzeuge und achteten besonders auf Handlichkeit und geringes Gewicht. Als zweiten Punkt führt er „trotz anhaltend hoher Präsenz chinesischer Import-Produkte“ ein steigendes Qualitätsbewusstsein der Anwender an. Und schließlich, so seine dritte Beobachtung, sei der Hobbygärtner bereit, für handliche, benutzerfreundliche Qualitätsprodukte höhere Preise zu bezahlen – „Sofern es Handel und Herstellern gelingt, den Zusatznutzen der Geräte zu kommunizieren“.
Ein Indiz dafür, dass dies gelingen kann, lässt sich vielleicht an den viel gescholtenen Discountern festmachen. Diese Billigschiene tut dem Qualitätssegment nicht unbedingt weh. Ein Beispiel aus dem Bereich Häcksler: Auch nach einer Aldi-Aktion, bei der eine Menge in der Größenordnung der kompletten Jahresproduktion von Bosch abgesetzt wurde, „haben wir nicht ein Stück weniger verkauft“, versichert Henning von Boxberg, Leiter Verkauf Europa Mitte im Geschäftsbereich Power Tools von Bosch. Es werden einfach verschiedene Zielgruppen erreicht – eine Erkenntnis, die auch von anderen Herstellern bestätigt wird.
Doch sie kann natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass im grünen Markt die Bäume derzeit nicht in den Himmel wachsen. So waren Deutschland, Österreich und die Schweiz im vergangenen Jahr vom schleppenden Saisonstart…