Die Chance in der Krise

In der Krise steckt immer auch eine Chance. Aus dieser Erkenntnis heraus könnte man heutzutage in Deutschland durchaus intelligent und innovativ, partnerschaftlich und konstruktiv eine ganze Reihe von Problemen und Herausforderungen angehen, gleich, ob sie politischer, sozialer oder wirtschaftlicher Natur sind.
Seit einigen Jahren ist es auch um die Leitmessen in Deutschland, die sich um die Bereiche Do-it-yourself und Garten kümmern, nicht zum Besten bestellt. Das hat vielfältige Gründe. Zum einen gibt es internationale Entwicklungen, die nicht gerade für die Practical World und die Gafa förderlich sind. Schließlich haben auch andere große Messen (siehe USA) massive Probleme. Und es findet eine Regionalisierung statt, die zu einem Export auf jeden Fall der Namen großer deutschen Messen in andere Gebiete geführt hat: Die Practical World (PW) in Asien ist ein Beispiel und man kann schon fragen, wann es die nächste PW in Südamerika, Nordafrika, Indien oder in Osteuropa gibt. Durchaus zu Recht weisen die Verantwortlichen der Köln-Messegesellschaft darauf hin, dass man auch dorthin gehen müsse, wo der Markt sei. Wer die chinesische oder vietnamesische Konkurrenz nicht gerne in Köln sieht, der darf sich nicht wundern, dass man diesen Markt messemäßig direkt vor Ort bedient.
Es gibt aber auch (wie bei der Hardwareshow in den USA ja auch) eine ganze Reihe von hausgemachten Problemen. Da ist auf der einen Seite das Fernbleiben namhafter Aussteller, gerade aus Deutschland. Diese führen durchaus gute Gründe für ihr Fernbleiben an (Kosten, Besucherschwund etc.). Sie sollten bedenken, dass sie durch ihren Nichtauftritt in Köln auch den Industriestandort Deutschland und damit mittelbar auch sich selbst schaden, weil das „Schaufenster deutscher Lieferanten und Produkte“ plötzlich sich ausgedünnter und mit weniger Kompetenz präsentiert als noch in den Jahren zuvor. Dieser Imageschaden kann langfristig verheerende Folgen haben und schadet allen deutschen Herstellern.
Die Messen Practical World und Gafa der Köln-Messe stehen in einem scharfen nationalen und internationalen Wettbewerb.
Seit Jahren hören wir, dass die Besucherzahlen stetig zurückgehen, aber, so tönt es aus Köln, „die Qualität der Besucher sei exzellent“. Das mag ja sein. Doch viele Lieferanten weisen permanent darauf hin, was für ein großes Interesse sie gerade an Gesprächen mit Baumarkt- und Gartencenterleitern und Sortimentsverantwortlichen haben. Da schwingt schon eine gewisse Arroganz mit, wenn es aus…