Gerade im Rahmen des Holzhandelstages, als einer der jährlichen Höhepunkte für die Holzbranche, bietet es sich an, neben einer Standortbestimmung auch Gedanken zu aktuellen Trends zu formulieren, die das unternehmerische Leben der Holzfachhändler in Deutschland und Mitteleuropa bestimmen werden. Es handelt sich hier um eine subjektive Betrachtungsweise des Autors, die nur Eckpunkte aufzeigen soll und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Trend Nr. 1: Globalisierung
Es ist schon viel darüber geschrieben worden und man kann es fast täglich in den Medien nachlesen. Der Globalisierungsdruck speziell für mittelständische Unternehmen wird immer spürbarer und nimmt sehr konkrete Formen an. Kaum ein Produkt, das nicht zu wesentlichen Bestandteilen aus im Ausland produzierten Komponenten besteht. Herstellungsprozesse werden auseinander gerissen, produziert wird dort, wo es am preiswertesten ist und Deutschland mutiert immer mehr zum Produktionsstandort für die Endmontage – wenn wenigstens hierfür die Rahmenbedingungen stimmen. Die großen Konzerne der Holzwirtschaft haben längst nicht mehr Mitteleuropa im Fokus, ganz im Gegenteil: als Beschaffungs-, Absatzmarkt und Produktionsstandort rückt Deutschland immer mehr aus dem Mittelpunkt des Interesses der „Global Player“. Neue Märkte wie Osteuropa, Asien und USA erscheinen eindeutig attraktiver als der hiesige Inlandsmarkt, auf dem, auch hervorgerufen durch vielfältige Rabattaktionen, das Preisdiktat des Günstigsten vorherrscht. Leidtragende dieser Entwicklung sind im Prinzip alle Beteiligten des Wertschöpfungsprozesses in Deutschland, die für ihre Leistung immer weniger bekommen und somit auch als Konsument immer weniger ausgeben können – ein Teufelskreis.
Der Holzhandel wird sich dem allgemeinen Globalisierungstrend nicht entziehen können, sondern muss diesen auch mit Hilfe von Kooperationen aktiv mitgestalten. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Attraktivität des Inlandsmarktes auch für ausländische Lieferanten nicht durch zu harten Preiswettbewerb beschädigt werden darf. Eine zu starke Fokussierung auf den Preis verhindert teilweise Innovationen und Erschließung neuer Märkte für die Holzbranche.
Trend Nr. 2: Erhöhte Markttransparenz durch neue Technologien
Die in den letzten Jahren geradezu revolutionäre Erhöhung der Markttransparenz wird sich weiter verstärken und auch das Geschäft in der Holzwirtschaft mehr und mehr beeinflussen. Sowohl der Endkunde, als auch der…