Im Juni dann also die Nachricht, dass Brill, Witten, die Gloria Haus- und Gartengeräte rückwirkend zum 1. Januar 2005 erworben hat. In dem Unternehmen, das dem Gardena-Mitbegründer Werner Kress gehört, hatte es schon zuvor Überlegungen gegeben, das Rasensortiment um weitere Produkte aus dem Gartenbereich zu ergänzen, wie Andre Kirchesch, Leiter Marketing und Vertrieb, bestätigt.
Die Gelegenheit, die sich mit Gloria bot, war günstig: „Die Firmenkulturen passen gut zusammen“, sagt Kirchesch. „Beide sind mittelständische, inhabergeführte Unternehmen mit ähnlichen Strukturen.“ Das bestätigt auch Gloria-Geschäftsführer Wolfgang Stille. Die Umsätze sind ungefähr gleich groß, man befinde sich „sehr auf Augenhöhe“ miteinander.
„Beide Marken bleiben langfristig erhalten“: Brill-Vertriebsleiter Andre Kirchesch (r.) und Wolfgang Stille, Geschäftsführer von Gloria.
Vorerst bleiben beide Firmen eigenständig bestehen. Zum Ende des nächsten Geschäftsjahres, also zum 1. Oktober 2006, sollen sie dann in ein Unternehmen verschmolzen werden. Bis dahin werden die Strukturen angeglichen, um die berühmten Synergieeffekte abzuschöpfen. Den Anfang macht die EDV mit dem neuen ERP-System von Brill, auf das Gloria umgestellt wird. Die Verwaltungsfunktionen werden bis zum Jahresende auf die beiden Standorte von Brill verteilt: Marketing und Vertrieb in Neu-Ulm, wo man seit Anfang 2004 ist, die übrigen Abteilungen in Witten.
Die Produktion für Brill-Produkte erfolgt maßgeblich in Witten. Hier werden der Brillencio, Spindelmäher, Häcksler, Vertikutierer und die Akkulinie hergestellt. Ein weiterer Standort, der in einem Joint Venture betrieben wird, befindet sich in Rumänien – „aber die Qualitätssicherung erfolgt durch unsere Leute vor Ort“, betont Kirchesch. Die Produktion der Stahlsprühgeräte bleibt am Gloria-Standort in Wadersloh. Die Kunststoffartikel werden hauptsächlich in Portugal und Polen gefertigt.
Auch nach der endgültigen Zusammenlegung der Unternehmen sollen die beiden Marken langfristig bestehen bleiben. Dabei…