Die Bauindustrie in Deutschland hat im neunten Jahr in Folge mit einem Abwärtstrend zu kämpfen. Auch für dieses Jahr gehen Marktbeobachter allenfalls von einer Stagnation aus. Und dennoch stehen die Zeichen im Vorfeld der Bau eher auf Optimismus. Denn die Bau wird die größte Baustoff-Schau, die je in München statt gefunden hat. Auf rund 170.000 m² Ausstellungsfläche, und damit etwas mehr als im Vorjahr, werden rund 1.800 Aussteller aus 40 Ländern ihre Produkte präsentieren. Statt konjunkturbedingte Rückzugserscheinungen bei den Ausstellern, also aktive Marktbearbeitung auch in Zeiten der Krise. „Gerade weil die Bauwirtschaft nach wie vor schwierige Zeiten durchlebt“, meinte der Vorsitzende des Ausstellerbeirates, Dieter Schäfer, auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Bau in München, „ist eine Messe wie die Bau wichtiger denn je.“ Zuversicht also, gepaart mit einer gesunden Portion Trotz, prägen die Stimmung, mit der die Aussteller auf der Marketing- und Vertriebsplattform die Herausforderung suchen. Trotz, auch weil man sich von der Politik im Stich gelassen fühlt wegen der anhaltenden Diskussion um die Eigenheimzulage. „Eigentlich sollte der Staat die Bildung von mehr und nicht weniger Wohneigentum anstreben“, argumentierte Schäfer, „und Aspekte wie Vermögensbildung und Altersvorsorge in den Fokus seiner Bemühun-gen stellen.“ In Europa bewegt sich Deutschland mit knapp 45 Prozent Eigenheimnutzern in der unteren Bandbreite. Länder wie Großbritannien, Spanien und Griechenland, können dagegen mit einer Eigenheimquote in einer Größenordnung von bis zu 80 Prozent aufwarten.
Nach wie vor auf Erfolgskurs: Auf der Bau werden in diesem Jahr 1.800 Aussteller ihre Angebote dem Fachpublikum präsentieren.
Als Indizien für die schwierige Lage am Bau wertete Schäfer unter anderem den hohen Leerstand an Büroflächen, den nicht in Gang kommenden Binnenmarkt bei Renovierungen und die sinkende Zahl der Beschäftigten. Diese betrug 1995 noch knapp 1,3 Mio. und betrage heute nur noch rund 720.000, so Schäfer.
Eines der traditionellen Themen auf der Bau: Baustoffe. Doch daneben wurden jetzt zusätzlich weitere Produktbereiche neu installiert.
Eine leichte Besserung gibt es dagegen bei den Insolven-zen zu vermelden. Während 2001 und 2002 noch 9.000 Firmen diesen Schritt machen mussten, waren es 2003 etwa 8.500. Leichte Entspannung versprechen auch die Zahlen vom europäischen Bausektor. Hier wird nach drei Jahren mit nur schwachem Wachstum für das laufende Jahr ein Wachstum von bis…