Nachhaltige Forstwirtschaft soll die Wälder schützen und erhalten. Doch gibt es Streit um das Wie.
Es fing an, als Greenpeace eine Aktion gegen den Verkauf von Holz aus russischen Urwäldern in deutschen Märkten protestierte. Aktivisten kennzeichneten in Märkten von Hornbach, Hagebau und Max Bahr Fichten- und Kiefernholz mit einem Aufkleber „Finger weg – Urwaldzerstörung“. Dabei soll es in einem Markt auch zu einem Zwischenfall gekommen sein. Die Hölzer werden nach Angaben von Greenpeace als Wandvertäfelung oder Material für den Dachausbau angeboten. Hornbach erklärte dazu, dass nur einheimische Hölzer oder so genannter Einschlag, der vom Forst genehmigt wurde, verkauft werde. Aufgrund eines kurzfristigen Produktionsengpasses, hervorgerufen durch den Bau einer neuen Hobelanlage, habe der Lieferant Klenk Holz AG kurzfristig Profilhölzer bei einer Drittfirma hinzugekauft, die russischen Ursprungs waren, was den Verantwortlichen nicht bekannt war. Diese Ware sei in mehrere Hornbach-Märkte gelangt. Der Baumarktbetreiber bedauert den Vorfall und hat auf seine vor mehr als zehn Jahren gemachte Zusage hingewiesen, keine Tropenhölzer zu verkaufen. Bei Klenk Holz AG versichert man, dass es sich bei diesem Vorgang um einen absoluten Ausnahmefall gehandelt hat.
Auch das Holz für den Innenausbau bleibt umstritten (Leitermann in Rochlitz).
Am Samstag, den 4. Mai 2002, kam es dann hauptsächlich in Baden-Württemberg und in Bayern zu Demonstrationen von Waldbesitzern vor OBI-Märkten. In Offenburg waren beispielsweise über 200 Waldbesitzer aufmarschiert, um gegen die angebliche Ausgrenzung von deutschem Holz durch den größten deutschen Baumarktbetreiber zu protestieren. „Der Boykott unseres Holzes durch OBI und andere Baumärkte ist eine Bedrohung für die vielen heimischen Waldbesitzerfamilien“, so Martin Bengele, Geschäftsführer der Forstkammer Baden-Württemberg, auf der Veranstaltung. Hintergrund des Protestes ist die Entscheidung von OBI, nur Holz und verarbeitete Produkte nach FSC-zertifiziertem Stan-dard in seinen Märkten zu verkaufen. Zahlreiche deutsche Waldbesitzer haben sich aber auf einen eigenen Stan-dard geeinigt: das…