Klaus Fischer: Natürlich ist die Marktsituation auch für uns vor dem Hintergrund der schleppenden Konjunktur gegenwärtig nicht ganz einfach. Dennoch sehen wir nach wie vor große Wachstumspotentiale.
diy: Auch in der Diy-Branche?
Fischer: Insbesondere in der Diy-Branche! Hier rechnen wir in diesem Jahr mit einem weltweiten Zuwachs von rund drei Prozent, insbesondere durch sehr gute Ergebnisse in Frankreich und im UK. Außerdem versprechen wir uns sehr fiel von Märkten in Asien. Gerade dort haben wir in diesem Jahr insbesondere in Südkorea, Singapur und in China investiert. Aber auch in Deutschland rechnen wir mittelfristig mit einer positiven Entwicklung. Das Bauen hierzulande ist teuer und deshalb wird das Spektrum der Eigenleistung eher steigen und damit der Semiprofibereich weiter an Bedeutung gewinnen.
Klaus Schilling: Weitere Bereiche, von denen wir uns viel versprechen, sind das Sys-temgeschäft, das wir bisher weitgehend dem Wettbewerb überlassen haben, und der Bereich Bauchemie. Hier haben wir sehr erfolgreich neue Produkte auf den Mark gebracht, im Übrigen auch im Diy-Sektor, und auch eine eigene Entwicklungs- und Forschungsabteilung aufgebaut.
diy: Aber selbst sehr gute Produkte verkaufen sich heute nicht mehr von selbst...
Schilling: Genau! Deshalb werden wir insbesondere im Bereich der Warenpräsentation einiges tun. Daneben werden auch Zweitplatzierungen immer wichtiger. Auf den ausländischen Märkten gestalten wir unseren Marktauftritt jeweils vor dem Hintergrund der gegebenen Anforderungen.
diy: Welche Rolle spielen Eigenmarken in ihrem Marketingkonzept.
Schilling: Ganz klar: Unsere primäre Strategie heißt die Marke Fischer weiter zu stärken. Und das gilt insbesondere auch für Märkte, wo Handelsmarken sehr stark sind. Ich denke hier etwa an den UK. Doch wenn der Wunsch nach Eigenmarken an uns herangetragen wird, werden wir uns diesem nicht verschließen.
diy: Können Sie sich Fischer-Mitarbeiter in Baumärkten vorstellen?
Fischer: Ein Unternehmen muss immer wieder bereit sein, sich selbst auf den Prüfstand zu stellen, Prozesse zu optimieren und Kommunikationsstrukturen zu verbessern. Und ein Unternehmen muss innovativ sein. Dazu braucht es motivierte, leistungsorientierte Mitarbeiter. Sehen Sie, wir verbuchen heute pro 1.000 Mitarbeiter rund 20 Patentanmeldungen im Jahr. Bundesweit liegt der Durchschnitt bei 1,5. Und lassen Sie mich das…