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Fair Bau-Depot: Chancen für einen Baumarkt-Aldi?

Frech im Wettbewerb: Ein neuer Franchisegeber will den Baumarkt depotfähig machen.

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Dass in Deutschland Depot-Märkte und Discounter aus dem DIY-Bereich es schwerer haben sollen als beispielsweise in Frankreich, das wollen Heiner Ross und Joachim Aschenbruck nicht akzeptieren. Ganz im Gegenteil. Auch wenn seit Jahren in der Bundesrepublik Depot-Baumärkte nicht gerade wie Pilze aus dem Boden schießen, so sehen die Verantwortlichen von Fair Bau-Depot in ihrem Vertriebsmodell doch gerade ein ideales Konzept für Standorte zwischen 2.500 und 6.000 m² Verkaufsfläche. „Wenn wir den Aldi-Kunden kriegen, dann haben wir gewonnen“, ist sich Aschenbruck sicher.
Mit Fair Bau-Depot, Essen, betritt – korrekterweise müsste man noch das Futur benutzen – zum Jahresbeginn 2002 ein neuer Baumarktbetreiber die deutsche DIY-Szene. Dass dies eine mutige Entscheidung ist, wenn außen rum die Fusionswelle hochschwappt, weiß auch Heiner Ross: „Beim ersten Markt, den wir betreiben, wird man es noch Glück nennen. Beim zweiten werden wir eine Lawine losgetreten haben.“ Doch nach der Analyse von Fair Bau-Depot mangelt es einfach an einem überzeugendem Vertriebskonzept für mittelgroße Baumärkte. Zu sehr konzentriere man sich in Deutschland noch auf große Standorte, setze auf eine riesige Produktauswahl und immer intensivere Werbung. Kunden könnten die Baumarktbetreiber zum Teil gar nicht mehr voneinander unterscheiden. Der mittelständische Baumarktbetreiber mit seiner ihm typischen Finanzierungsproblematik hat häufig zusätzlich Eigenkapitalnachteile gegenüber den Großen.
Die Essener wollen mit ihrem Franchise-Konzept zurück zu den Kernkompetenzen eines Baumarkts. Dabei stört durchaus vorhandener Wettbewerb nicht, so dass Fair Bau-Depot sich auch in der Nähe von großen Baumarkt-Vollsortimentern positionieren will. Die Depot-Märkte sollen zwischen 2.500 und 6.000 m² groß sein und über ein Sortiment zwischen 15.000 und 20.000 Artikeln in acht bis zehn Warengruppen verfügen. Die Werbung soll monatlich über einen Katalog und zweimal im Jahr über einen speziellen Sonderpostenkatalog erfolgen. „Wenn wir werben“, so Joachim Aschenbruck, „dann bewerben wir nur die Aktionsware und greifen das Dauersortiment nicht an.“ Beim Stammsortiment biete man faire, attraktive Preise an und ergänze es durch Saison- und Aktionsware: EDLP nach Wal-Mart-Manier eben. In den Märkten selber will man den Eindruck einer riesigen Auswahl durch einen mengenmäßigen Warendruck machen.
Mit rund 20 Prozent der Ware soll 80 Prozent des Umsatzes gemacht werden. Die Lagerdrehzahl soll über vier liegen. „Bei…
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