Brandbrief an die Politik

Hersteller stellen sich gegen geplantes Verbot von Ratten-Fraßködern

Ein Zusammenschluss aus Unternehmen und Verbänden hat sich an die politischen Entscheidungsträger gewandt, um ein Verbot von Ratten-Fraßködern zu verhindern.
Ein Zusammenschluss aus Unternehmen und Verbänden hat sich an die politischen Entscheidungsträger gewandt, um ein Verbot von Ratten-Fraßködern zu verhindern.
10.01.2025

Ein geplantes Verbot von Ratten-Fraßködern beschäftigt die Hersteller der umgangssprachlich auch als „Rattengift“ bezeichneten Produkte. Ein Zusammenschluss von Akteuren aus der Produktion, betroffenen Verbänden und Unternehmen hat sich jetzt in einem Brief an die Politik gewandt. Anlass des Brandbriefs ist die geplante Nichtverlängerung der Zulassung von Rodentiziden für private Anwender durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua). Die Unterzeichner, darunter unter anderem Neudorff, SBM Life Science und der Zentralverband Gartenbau, warnen dabei vor den Folgen: Dies würde ein faktisches Verbot der Rattenbekämpfung mit Fraßködern für Privatanwender bedeuten, was wiederum Konsequenzen für die Befallssituation in Städten und Gemeinden hätte. Experten schätzen die aktuelle Population auf drei bis vier Ratten pro Einwohner in Städten. Professionelle Schädlingsbekämpfer allein könnten die entstehende Versorgungslücke nicht schließen, schreiben die Unterzeichner in einer Pressemitteilung

Anstelle eines Verbots plädieren sie für einen ganzheitlichen Lösungsansatz bei der Eindämmung von Rattenpopulationen in Städten und Gemeinden. Denn, so die Sorge: „Ratten stellten ein erhebliches gesundheitliches Gefährdungspotential für die Bevölkerung dar, sie können mehr als 100 Infektionskrankheiten übertragen. Dazu kommen Sachschäden in Milliardenhöhe durch Rattenbefall.“

Die Unterzeichner des Briefs äußern Bedenken, dass die Baua den Umweltschutz offenbar höher bewerte als den Gesundheitsschutz der Bevölkerung, den Infektionsschutz und den Schutz von Sachgütern. Sie betonen, dass es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse gebe, die auf ein verändertes Risiko hinwiesen und somit die geplanten Änderungen an der aktuellen Zulassungssituation rechtfertigen würden.

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