Zum Auftakt des 10th Global DIY Summit informierten sich gestern 350 Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer über den italienischen Home-Improvement-Markt. Sie nutzten dafür die Storetour, die von den Veranstaltern – den internationalen Verbänden Edra/Ghin und Hima – am Vortag vor dem eigentlichen Kongress der internationalen DIY-Branche angeboten wird.
Als ein sehr italienisches Format präsentierte sich das italienische Unternehmen Bricofer den Besuchern aus aller Welt. Am 2.550 m² großen Standort in der Via Collatina testet das Unternehmen ein Nahversorger-Konzept mit einem großen Lebensmittel- und Drogeriesortiment. Das Unternehmen, das mit 105 Standorten - davon viele in der Größenklasse 1.000 bis 1.500 m² - zuletzt 265 Mio. Euro Jahresumsatz gemacht hat, legt großen Wert darauf, flexibel auf lokale Gegebenheiten zu reagieren.
Mit großem Interesse haben die Storetour-Teilnehmer auch das Konzept von Tecnomat in Augenschein genommen. Diese Vertriebslinie der französischen Adeo-Gruppe ist klar auf Profis ausgerichtet, macht aber dennoch rund 40 Prozent ihres Umsatzes mit Endverbrauchern. Zu dem 9.225 m² großen besichtigten Standort gehört auch ein 3.225 m² großer Baustoff-Bereich mit Drive-In. Die 28.000 Artikel werden an den hohen Regalen präsentiert. In Italien gibt es 31 Standorte dieser Vertriebslinie, die 2008 unter der Marke Bricoman gestartet war.
Ebenfalls zu Adeo gehört die Vertriebslinie Leroy Merlin, die in Italien mit 52 Märkten vertreten ist und hier zuletzt 1,893 Mrd. Euro netto umgesetzt hat. Die Kongressteilnehmer besuchten den Standort Porta di Roma, der in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Ikea-Markt steht. Diese nicht nur in Europa vertretene Baumarktkette arbeitet in der Präsentation ihrer 36.000 Artikel unter anderem mit vielen Einbau-Beispielen.
Bei Obi am Standort Casilina wurden die Teilnehmer nicht nur vom Biber, dem Maskottchen der deutschen Kette, begrüßt; das italienische Management hatte eine echte Führung durch den Markt organisiert. Unter anderem wurde das neue Konzept eines Welcome Desk am Eingang des Marktes präsentiert, das im Design der in Deutschland gerade ausgerollten Mach-Bar eine erste Anlaufstelle für die Kunden und ihre Fragen sein soll. Eine weitere von mehreren Stationen im Markt war die Projektfläche und der Service Posa Pro, der den Kunden Komplettleistungen einschließlich Montage vermittelt. Der deutschen Muttergesellschaft ist außerdem das Gartenkonzept unter dem Namen "Gartenparadies" geschuldet, das einen größeren Schwerpunkt auf Pflanzen legt als andere italienische Baumärkte.
Ein Besuch bei Eataly sollte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Tellerrand der Baumärkte hinausschauen lassen. Diese Kette mit einem Jahresumsatz von 656 Mio. Euro und Standorten weltweit ist ganz auf italienische Lebensmittel konzentriert.