Sehr kritisch hat sich der US-amerikanische Baumarktexperte Jim Inglis mit dem Phänomen der Online-Marktplätze auseinandergesetzt; der internationale Baumarktverband Edra/Ghin hat ihn zu einem Online-Vortrag eingeladen. Dessen Leitfrage „The marketplace – smart merchandising or not so much?” hat Inglis eindeutig beantwortet. Ein Online-Marktplatz unter der Marke stationärer Baumarktbetreiber sei, wenn es keine festen Leitplanken gebe, „eine tickende Zeitbombe, die langfristig sehr ernsthafte negative Auswirkungen auf die Wahrnehmung Ihrer Marke haben könnte“. Der Grund aus seiner Sicht: Der Händler hat keine Kontrolle über die Qualität, die Produktionsbedingungen und die Preise der Produkte, die über die sogenannten third party sellers angeboten werden. Weil der E-Commerce gerade auch auf das Longtail-Geschäft setzt, um eine möglichst große Auswahl zu bieten, landen auch wenig profitable Produkte auf der Website. Es komme, so der Handelsexperte, für einen Retailer aber gerade darauf an, den Kunden nicht mit einem Überangebot zu überfordern (und so dessen Markenwahrnehmung zu beschädigen), sondern auf die richtige Produktauswahl.