Prognose für 2024 weiter schwach

Sanierungsquote im Sinkflug

Bei energetischen Sanierungen könnte es ab dem zweiten Halbjahr wieder ein leichtes Wachstum geben.(Quelle: Archiv)
Bei energetischen Sanierungen könnte es ab dem zweiten Halbjahr wieder ein leichtes Wachstum geben.
09.04.2024

Die Quote energetischer Sanierungen im deutschen Gebäudebestand lag im Jahr 2023 bei 0,7 Prozent – für das erste Halbjahr 2024 wird ein weiteres leichtes Absinken auf 0,69 Prozent prognostiziert. Dies hat die aktuelle Marktdatenstudie der B+L Marktdaten Bonn im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) ergeben. „Wir brauchen dringend eine neue Sanierungsoffensive in Deutschland“ , warnt Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG. „Die Bundesregierung hat zuletzt den Fokus zu stark auf den Heizungstausch gelegt und die energetische Sanierung des Gebäudebestands zu sehr aus den Augen verloren.“

Im Jahr 2023 führten demnach die vielfältigen Krisen, insbesondere ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, zu einem deutlichen Rückgang der Sanierungstätigkeit, und die hohen Inflationsraten wirkten sich in Verbindung mit der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank dämpfend auf Investitionen aus, so der Verband. Auch die mangelnde Planungssicherheit für Eigentümer und Handwerksbetriebe sowie die geringe Umzugsmobilität der Verbraucher hätten die Sanierungsbereitschaft gemindert.

Der Markt für energetische Sanierungen werde zwar auch im ersten Halbjahr 2024 weiter leicht rückläufig sein, danach könnte sich die Situation aber bessern: Der ab der zweiten Jahreshälfte 2024 prognostizierte leicht wachsende Markt für Bestandsimmobilien kann zu einer moderat ansteigenden Sanierungstätigkeit führen.

Die allgemein angenommene Sanierungsquote von rund 1 Prozent wird derzeit laut BuVEG nicht erreicht. Um die Klimaziele im Jahr 2030 für den Gebäudesektor zu realisieren, wäre demnach sogar eine Quote von rund 2 Prozent notwendig.

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