Trotz ausreichender Vorkommen

„Rohstoffversorgung mit Gips ist in Gefahr!“

Der inländische Bedarf an Gips liegt bei etwa 10 Mio. Tonnen jährlich, mit leicht steigender Tendenz.(Quelle: Knauf)
Der inländische Bedarf an Gips liegt bei etwa 10 Mio. Tonnen jährlich, mit leicht steigender Tendenz.
28.08.2023

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) und der Bundesverband der Gipsindustrie (BVG) sehen die Versorgung mit Gips, einem Schlüsselbaustoff für kostengünstigen und zugleich hochwertigen Wohnungsbau, in Deutschland gefährdet. Mit dem Ende der Kohleverstromung falle spätestens 2038 der sogenannte Rea-Gips als wichtige Rohstoffquelle weg. In der Konsequenz muss demnach wieder mehr Naturgips abgebaut werden, der in Deutschland eigentlich in ausreichendem Maße vorhanden sei. VDPM und BVG fordern Bund und Länder zum Handeln auf. „Nur so kann die Rohstoffversorgung verlässlich und nachhaltig für die nächsten Generationen gesichert werden.“

Die zukünftige REA-Gips-Prognose auf Basis des Kohleausstiegsgesetzes (KVBG) sowie des Koalitionsvertrages 2021-2025.
Die zukünftige REA-Gips-Prognose auf Basis des Kohleausstiegsgesetzes (KVBG) sowie des Koalitionsvertrages 2021-2025. (Quelle: BVG/VDPM)

Rea-Gips entsteht als Nebenprodukt der Kohleverstromung und werde sich wegen des Kohleausstiegsgesetzes massiv verknappen und letztlich komplett ausbleiben, mahnen die beiden Verbände in einer Pressemitteilung. BVG-Vorsitzender Thomas Bremer fordert daher: „Wir benötigen zusätzliche Planungsflächen, um die Rohstoffversorgung weiter sichern zu können.“ Auch eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz hat demnach ergeben, dass die Versorgung mit Gipsrohstoffen über die nächsten 25 und mehr Jahre gefährdet ist.

Einer Bestandsaufnahme der Staatlichen Geologischen Dienste zu Gipsvorkommen in Deutschland zufolge ist der Rohstoff hierzulande in großen Mengen vorhanden. Könnten diese Vorkommen umweltschonend erschlossen werden, ließe sich die Versorgungslücke langfristig schließen. Häufig werde die inländische Rohstoffgewinnung jedoch erschwert oder verhindert. Der VDPM-Vorstandsvorsitzende Christoph Dorn: „Fehlender Gips wird die Wohnungsbaupläne der Bundesregierung platzen lassen.“

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