Wie schon in den Vorjahren setzte der BHB zum Abschluss der Spogfa+Gafa einen Schlusspunkt mit der achten Auflage des BHB-Garden Summit, zu dem sich die Entscheider der Gartenbranche in Köln getroffen haben. Das Motto „Klimafit und voller Werte“ definierte dabei die Leitplanken in einer herausfordernden Zeit. Über 140 Teilnehmer konnte BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst im Congresscentrum der Koelnmesse begrüßen, zu besprechen gab es reichlich: Der schwierige Jahresauftakt, aber auch die aktuellen Herausforderungen wie die hohe Inflation oder weiterhin bestehende Probleme entlang der Logistikkette erschwerten das grüne DIY-Geschäfte.
Zur Eröffnung hatte BHB-Vorstandsmitglied und Gartenhändler Alexander Kremer drei Zitate ausgewählt, unter anderem eines von Alexander von Humboldt: „Alles, was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand.“ Kremer verband das mit der Frage: Ist die grüne Branche wirklich grün? Seine klare Antwort in Bezug auf Einweg-Kunststoffpaletten für den Pflanzentransport oder auch Töpfe: Nein, da ist noch Luft nach oben.
Einen positiven Ausblick in schwierigen Zeiten gab Martin Langhauser, GfK-Director Consumer Panels. Zwar sank 2022 der Anteil des Gesamtmarkts Garten um 8 Prozent (ca. 13,5 Mrd. Euro), aber: Die Affinität der Shopper zum Garten nehme weiter zu. Besonders gelte das für die jüngeren Shopper, darauf müsse man sich einstellen. Die Gruppe der Millennials brauche ein anders Maß an Emotionalität, Werten und Verbindlichkeit.
In einer Podiumsdiskussion sprachen Einkaufs-Geschäftsführer Dominique Rotondi (Toom Baumarkt), Michael Wittmann (Geschäftsführer Einkauf & Logistik Pflanzen-Kölle), Dr. Jens Oldenburg (Geschäftsführer Stiftung Initiative Mehrweg) und BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst über die Bedeutung des Megatrends Nachhaltigkeit – Oldenburg stellte die Entwicklung und die Arbeit der Initative Mehrweg in Sachen Pflanzentrays vor, Rotondi und Wittmann zeigten ebenso anlaufende Alternativen aus ihren Unternehmen auf.
Gegen Schottergärten argumentierte Gartenexperte Tjards Wendebourg, Redaktionsleiter beim Ulmer Verlag. „Mit Kies verdient man keinen Schotter“, betonte Wendebourg und ermutigte den Gartenfachhandel, mit Engagement für den grünen und bunten Siedlungsgarten einzutreten.
Der Chefredakteur der Wirtschaftswoche, Horst von Buttlar, thematisierte in seinem Schlussgedanken die These vom „grünen Jahrzehnt“. Das Thema Dekarbonisierung im Besonderen beschäftige alle Teile von Handel und Produktion schon aktuell – wichtige Entscheidungen stünden bevor, um Kipppunkte noch vermeiden zu können.
Zum Abschluss kam die Branche zum Networking und Grillen – erstmals auf Elektrogrills – zusammen.