Hornbach beurteilt den Start ins Geschäftsjahr 2023/2024 als verhalten. Das wurde auf der Bilanzpressekonferenz des Konzerns heute in Frankfurt deutlich. Angesichts der anhaltenden Inflations- und Produktpreisdynamik sowie der außergewöhnlich schlechten Witterungsbedingungen zu Beginn der DIY-Hauptsaison im ersten Quartal 2023/24 bleibt der Vorstand beim Ausblick zurückhaltend und erwartet für den Gesamtkonzern einen Nettoumsatz in etwa auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/23. Im ersten Quartal rechnet der Vorstand mit einem deutlich niedrigeren Ergebnis als im Vorjahreszeitraum. Die mittelfristigen Perspektiven allerdings beurteilt man zuversichtlich. Gründe dafür sieht man in positiven Branchen- und Verbrauchertrends, insbesondere bei der energetischen Sanierung.
"Trotz inflationären Umfeldes und damit geringerer Kaufkraft ist der Umsatz im Geschäftsjahr 2022/2023 gestiegen", erklärte Albrecht Hornbach vor Ort. Wie schon in den Vorjahren, sei auch dieses Geschäftsjahr von einem hohen Maß an Ungewissheit geprägt gewesen. "Ich begegne viel Unsicherheit", so Hornbach.
Die Hornbach Baumarkt AG, also die Baumarkt-Sparte im Konzern der Hornbach Holding, hat im Geschäftsjahr 2022/2023 ihren Umsatz um 6,3 Prozent auf 5,8431 Mrd. Euro gesteigert. Die im März vorab kommunizierten Zahlen hat der Vorstand auf der Pressekonferenz bestätigt. In Deutschland ist der DIY-Umsatz um 2,9 Prozent auf 2,8609 Mrd. Euro gewachsen, im Ausland um 9,8 Prozent auf 2,9821 Mrd. Euro. Das flächenbereinigte Wachstum der Baumärkte betrug 3,6 Prozent. Der gesamte Hornbach-Konzern verzeichnete ein Wachstum von 6,6 Prozent auf 6,2631 Mrd. Euro. Im Dreijahresvergleich erreiche man ein Plus von 28 Prozent.
Insbesondere die Inflation entlang der gesamten Wertschöpfungskette und der Kostendruck lasteten laut eigener Aussage auf den Margen der Gruppe. Es sei jedoch gelungen, auf die Bedürfnisse der Menschen zu reagieren. Ausdrücklich wird auf den ersten Platz beim „Kundenmonitor 2022" beim Thema Kundenzufriedenheit der Baumärkte verwiesen und auf Top-Positionen in Schweden und den Niederlanden in der Befragung „Retailer of the Year 2022“.
"Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der Profi-Kunden ein gutes Niveau erreicht hat", sagte Erich Harsch auf der Pressekonferenz. "Für die Zukunft sehen wir da viel Potenzial."
Außerdem betont das Unternehmen den Zugewinn an Marktanteilen in Deutschland und in allen internationalen Märkten im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau. Im Kalenderjahr 2022 lag der Marktanteil der Hornbach-Baumärkte laut GfK in Deutschland bei 14,9 Prozent gegenüber 13,1 Prozent im Jahr 2019, in Österreich bei 17,8 Prozent (2019: 17,0 Prozent), in Tschechien bei 34,4 Prozent (2019: 33,3 Porzent), in den Niederlanden bei 26,1 Prozent (2019: 21,1Prozent) und in der Schweiz bei 13,5 Prozent (2019: 12,0 Prozent).
Der Online-Anteil liegt laut dem Familienunternehmen inzwischen bei 14,1 Prozent am Gesamtumsatz und macht 823 Mio. Euro aus. "Wir konnten bestätigen, dass sich der Onlinehandel im Do it yourself-Bereich etabliert hat", so Albrecht Hornbach. Man stelle jedoch aktuell eine nachlassende Nachfrage beim Click & Collect fest.