Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im August 2022 um 45,8 Prozent höher als im August 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Im Juli 2022 hatte die Veränderungsrate bei +37,2 Prozent und im Juni bei +32,7 Prozent gelegen. Im Vormonatsvergleich stiegen die Erzeugerpreise im August 2022 um 7,9 Prozent. Das ist ebenfalls der höchste Anstieg gegenüber dem Vormonat seit Beginn der Erhebung.
Laut Destatis ist für den Anstieg hauptverantwortlich die Preisentwicklung bei Energie. Die Energiepreise waren im August 2022 im Durchschnitt 139,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Allein gegenüber Juli 2022 stiegen diese um 20,4 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten die Preissteigerungen für elektrischen Strom mit einem Plus von 174,9 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 14,0 Prozent höher als im August 2021 (+0,4 Prozent gegenüber Juli 2022).
Hinzu kommt, dass zuletzt auch die Preise für Vorleistungsgüter (+17,5 Prozent), Investitionsgüter (+7,8 Prozent) sowie Gebrauchs- und Verbrauchsgüter (10,9 Prozent und 16,9 Prozent) deutlich anzogen.
Vorleistungsgüter waren im August 2022 um 17,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber Juli 2022 stiegen diese Preise leicht um 0,1 Prozent. Hauptverantwortlich für die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat in diesem Bereich waren die Preissteigerungen für Metalle mit einem Plus von 19,9 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Juli 2022 sanken diese Preise jedoch um 1,0 Prozent. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 20,9 Prozent teurer als im August 2021 (-3,2 Prozent gegenüber Juli 2022), Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten im Jahresvergleich 16,9 Prozent mehr.
Chemische Grundstoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen verteuerten sich gegenüber dem Vorjahr um 32,9 Prozent. Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen mit +108,8 Prozent. Das für die Düngemittelherstellung wichtige Vorprodukt Ammoniak kostete 175,9 Prozent mehr als im August 2021.