Der Markt rund um Fahrräder hat auch im vergangenen Jahr wieder ein Plus erzielt. Zwar konnte die hohe Wachstumsrate des ersten Pandemiejahres (plus 40,9 Prozent) nicht gehalten werden, eine Steigerung der Umsätze um weitere 8,4 Prozent auf 7,6 Mrd. Euro macht die Branche aber dennoch weiter zum Krisengewinner. Zu diesem Ergebnis kommt der neue „Branchenfokus Fahrräder“ des IFH Köln und der BBE Handelsberatung.
Der Marktanteil von Baumärkten, SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten liegt im unteren einstelligen Prozentbereich und sinkt weiter. Die Distribution von Fahrrädern wird dagegen vom stationären, meist kleinbetrieblichen Fachhandel dominiert. Während andere Branchen immer mehr Marktanteile an die Online-Konkurrenz verlieren, spielt sich das beratungs- und serviceintensive Geschäft der Zweiradbranche – insbesondere aufgrund der kostenintensiven E-Bikes – vor allem stationär ab. Das zeigen auch die Umsatzzahlen, die 2021 beim stationären Fahrradhandel (Fachhandel inklusive Fachmärkte) bei 6,5 Mrd. Euro lagen und somit 85 Prozent des Branchenumsatzes ausmachen. Nach den Prognosen der Marktexperten wird sich jedoch auch bei Fahrrädern der Markt in den kommenden Jahren mehr in Richtung online entwickeln.
E-Bikes und Straßensporträder sind Treiber
Der anhaltende Umsatzanstieg in der Fahrradbranche ist auf den E-Bike-Trend zurückzuführen, der den durchschnittlichen Verkaufspreis eines Fahrrads 2021 auf 1.627 Euro hat ansteigen lassen. Zum Vergleich: 2019 lag der durchschnittliche Verkaufspreis bei 938 Euro. So entfällt heute ein Großteil des Umsatzanteils (72,5 Prozent) auf E-Bikes. Abseits der elektrischen Räder verbucht auch der Radsporttrend Zuwächse. Die oftmals pandemiebedingte Orientierung zu Outdoor-Sportarten ließ den Bereich der Straßensporträder 2021 auf ein hohes zweistelliges Plus wachsen.