Prospekte versus Papiermangel

EHI-Studie zur Zukunft der Angebotskommunikation

Was passiert künftig am POS? Wie kommuniziert der Handel seine Leistungen? Eine neue EHI-Studie entwirft acht Szenarien.
Was passiert künftig am POS? Wie kommuniziert der Handel seine Leistungen? Eine neue EHI-Studie entwirft acht Szenarien.
22.06.2022

Wird es den gedruckten Prospekt in Zukunft noch geben? Das ist eine der Fragen, die die EHI-Initiative „Angebotskommunikation“ behandelt. Die Studie „Handel 2035 – Zukunft der Angebotskommunikation“ entwickelt acht Szenarien über die denkbaren Entwicklungen bis in das Jahr 2035. Die Szenarien, die in Zusammenarbeit mit großen Handelsunternehmen entwickelt wurden, gehen unter anderem den Fragen nach, inwieweit sich die Papierknappheit auf das Prospekt auswirkt, welche Effekte innovative Technologien auf die Aktionswerbung des Handels haben oder mit welchen Medien auch künftig junge Menschen erreicht werden können. Aus dem Handel haben Bonprix, Edeka, Fressnapf, Globus, Hornbach, Kik, Kodi, Lands‘ End, Media-Saturn, Obi, Poco, Rossmann und Thalia an der Studie teilgenommen.

Vier Beispiele

Beim Szenario „Smart Retail“ ist der Handel ein smarter Plattformanbieter für automatisierte Einkäufe und Prozesse. Hier ersetzt zum Beispiel das Metaverse den POS, und Retail Media (Hersteller schalten Werbung auf Webshops und Markplätzen des Handels) wird noch lukrativer. Selbstlernende KI führt hierbei zu automatischen Erfolgsanalysen und einer ständigen Optimierung der Prozesse.

„Digital Green“ ist ein Szenario, bei dem digitale Partnerschaften rund um kompromisslos nachhaltige Konsummuster im Vordergrund stehen. Das Nachhaltigkeitsdenken verändert hier den Konsum und die Kommunikation grundlegend. In dieser Zukunftsvision kauft die Kundschaft konsequent nach umweltfreundlichen Aspekten beziehungsweise übt sich in Kaufzurückhaltung. Die Kundschaft legt dabei Wert auf stabile, solidarische Beziehung zum Händler ihres Vertrauens. Passende digitale Medien oder Spiele mit Nachhaltigkeitsscores nehmen an Fahrt auf.

„HyperSale“ beschreibt eine rückläufige Konjunktur, in der ein preis- und bedarfsorientierter Konsum vorherrscht. Durch Sparzwänge können nachhaltige Maßnahmen nicht wie gewünscht umgesetzt werden. Analoge Massenmedien wie Tageszeitungen mit traditionellen Beilagen befinden sich in einer starken Position – trotz Papiermangels.

Beim „Club Eco-System“ bilden zielgruppenorientierte Händler-Netzwerke emotionale Partnerschaften zu ihrer Kundschaft und gewährleisten einen umfassenden Austausch von Kundendaten. Marken und Händlerwahl sind dabei Teil des Lebensgefühls. Das Netzwerk etabliert eigene, exklusive Kanäle und wird damit zu einer datengetriebenen Tech-Plattform, die virtuelle Kundenwelten, Live-Experience und Retail Media vereint.

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