Deutsche Verbraucher und Unternehmen müssen sich weiterhin auf Preiserhöhungen einstellen, warnt der Industrieverband Garten (IVG). Der Krieg in der Ukraine habe die seit Monaten anhaltende angespannte Lage auf dem Rohstoff- und Energiemarkt sowie im Transportwesen noch einmal verschärft. Zahlreiche Branchen hatten ihre Preise angepasst. Hersteller von Substraten, Erden und Düngemitteln sowie Geräte- und Hartwarenhersteller hätten die Mehrkosten an den Handel und damit an den Endverbraucher weitergeben müssen. Diese Entwicklung mache auch vor Blumen und Pflanzen nicht halt, da sie besonders stark von der verschärften Situation in der Logistikbranche betroffen seien, so der Verband.
Zurzeit überschlügen sich durch geringe Transportkapazitäten und den Laderaummangel die Logistikkosten. Hinzu kämen ein verstärkter Onlinehandel und steigende Treibstoffpreise. „Steigen die Preise für Diesel, erhöhen sich auch die Transportkosten für die Pflanzenproduzenten“, erklärt Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt beim IVG. „Zudem kündigen einige Spediteure bestehende Verträge, da die Pflanzen-Logistik für sie nicht mehr rentabel ist.“ Für Produzenten aus dem Gartenbau werde es daher immer schwieriger, bezahlbare Transportmöglichkeiten zu finden, berichten die Gartenexperten. „Können die Produzenten die Transportkosten nicht weitergeben, droht ihnen ein desaströses wirtschaftliches Ergebnis“, erläutert Testroet. „Dadurch sind nicht nur die Leistungsfähigkeit der Unternehmen, sondern teilweise sogar ihre Existenzen bedroht.“