Der Bundesverband Onlinehandel (BVOH) kritisiert die Forderung mancher CDU-Politiker nach einer Regulierung des Onlinehandels. Die Politik schätze die Lage falsch ein, so der Verband in einer Mitteilung. Mehr als die Hälfte aller Online-Bestellungen würden von Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU) verarbeitet. Zusätzlich kauften viele Betriebe der Dienstleistungsbranche und kleinere Produktionsfirmen bei diesen KMU-Händlern ein. „Es wäre stark zu begrüßen, dass alle Politiker verstehen, dass Onlinehandel nicht gleich Amazon ist. Über 50 Prozent der Bestellungen auf Amazon gehen an KMU-Händler, die über Amazon verkaufen. Onlinehandel ist viel mehr und Onlinehandel hält das gesellschaftliche System aktuell am Laufen“, so der BVOH weiter.
Alle Unternehmen folgten den steuerlichen Rahmenbedingungen, die die Regierung vorgebe. Dieser wäre es möglich gewesen, über eine Digitalsteuer große Online-Konzerne zusätzlich zu besteuern, ist der Verband überzeugt. Das habe die Bundesregierung jedoch verhindert. Des Weiteren müsse festgehalten werden, dass es eine keine Unterscheidung zwischen stationärem Handel und Onlinehandel gebe. Immer mehr stationäre Händler hätten inzwischen auch einen Online-Vertriebskanal.
Der BVOH schlägt ein 3-Punkte-Sofortprogramm vor, um den stationären Handel zu unterstützen. Dieses beinhalte eine Rücknahme von Waren stationärer Händler seitens der Verbundgruppe, Einkaufsgemeinschaften und Hersteller. Damit könne der Händler vor Ort Kosten reduzieren und sofortige Liquidität erhalten und die Waren könnten online verkauft werden. Zudem sei es wichtig, ein Online-Unterstützerteam zu installieren, das den stationären Händlern bei den ersten Schritten in den Onlinehandel hilft. Dritter Punkt ist Herstellern zu untersagen, Verkaufsbeschränkungen jeglicher Art gegenüber Händlern auszusprechen.