„Die Welt hat sich fundamental verändert.“ Mit diesen Worten stieg BHB-Geschäftsführer Peter Wüst in das Thema des Tages beim eBHB ein. Pünktlich um 10 Uhr startete heute der Livestream des Onlinekongresses. Doch „wir wollen nicht nur über die Corona-Pandemie sprechen“, unterstrich er. So habe es in diesem Jahr einige wichtige Jubiläen gegeben, zum Beispiel bei Obi und Bauhaus. Letzteren hieß der BHB-Geschäftsführer herzlich wieder im Verband willkommen. Zudem konnte er einen erfreulichen Anmeldestand von 340 Teilnehmern vermelden.
BHB-Vorstandssprecher Franz-Peter Tepaß schaute in seiner Begrüßung noch einmal kurz auf das Ausnahmejahr 2020 zurück. „Wir waren schneller und kreativer“, beschrieb er die Zeit des ersten Lockdowns, als die Baumärkte und Gartencenter geöffnet blieben. Ausdrücklich hob er die Zusammenarbeit mit den Lieferanten und den Einsatz der Mitarbeiter hervor. Der Erfolg sei kein Selbstläufer gewesen und habe viel Aufwand erfordert. „Man muss demütig und dankbar sein“, sagte Tepaß.
„Das ist schon enorm“ – so kommentierte Klaus Peter Teipel in seinem Beitrag unter dem Motto „ZDF – Zahlen, Daten, Fakten“ die Entwicklung des DIY-Marktes in diesem Jahr. Die Baumärkte in Deutschland werden im Jahr 2020 rund 26,1 Mrd. Euro und damit 13,7 Prozent mehr umgesetzt haben als im Vorjahr, so die Zahlen von Teipel. Der Gesamtmarkt ist um 3,3 Prozent auf 255,93 Mrd. Euro gestiegen. Teipels Worten zufolge gibt es zwei große Gewinner: die Bau- und Heimwerkermärkte und den Online-Handel. Denn die E-Commerce-Umsätze in den DIY-Kernsortimenten wachsen 2020 um 26,3 Prozent auf ein Volumen von 4,967 Mrd. Euro. Die Fachgartencenter haben trotz des Booms auch im Gartenbereich nicht so stark zugelegt, nämlich um 7,1 Prozent. Zum Vergleich: Das gesamte Umsatzvolumen der Gartensortimente ist um 9,4 Prozent gewachsen, bei den Baumärkten jedoch um 16,9 Prozent.
Generell bestätigte Teipel die Einschätzungen, mit denen die Trends in diesem Jahr bereits mehrfach beschrieben wurden: Homing, Home Improvement und Re-Cocooning bestimmen den Markt.
Für 2021 erwartet der Marktforscher einen Rückgang im Vergleich zum Rekordjahr 2020. Konkret: Die Umsätze der Baumärkten könnten dieser Prognose zufolge um 4,1 Prozent sinken – aber eben auf dem erreichten hohen Niveau. Die Konzentration der Konsumenten auf das Zuhause wird, so wurde auch im Gespräch mit Moderator Peter Wüst klar, bleiben. So sieht Teipel denn auch „durchaus die Möglichkeit, dass 2022 besser wird als 2021“.