Wie der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) mitteilt, wurde die Richtlinie für cyber-physische Systeme (CPMS) aktualisiert. Smarthomes, das intelligente Stromnetz, Kaffeemaschinen, die eigenständig Nachschub bestellen – CPMS sind mittlerweile überall zu finden. Sie erweitern die Möglichkeiten klassischer Lösungen radikal, bedürfen aber auch einer besonders sorgfältigen Planung und Ausrichtung. Ihre Entwicklung muss fachkundig und gewissenhaft vonstattengehen, um das Risiko späterer Ausfälle und Komplikationen gering zu halten. Darum wurde im Jahr 2004 die Richtlinie VDI/VDE 2206 ins Leben gerufen. Sie schafft den Rahmen für ein systematisches Vorgehen bei der Entwicklung cyber-physischer mechatronischer Systeme.
Diese Richtlinie gilt für alle Aufgaben in der Entwicklung von CPMS. Sie umfasst die Darstellung der sachlogischen Zusammenhänge mit dem Ziel, Anwender in die Lage zu versetzen, ein komplexes technisches System erfolgreich entwickeln zu können. Anwender sollen anhand dieses Rahmenwerks individuelle Ansätze für seine praktische Anwendung ableiten können.
Die seit ihrer ersten Veröffentlichung stattgefundenen Sprünge in Sachen Komplexität, Interdisziplinarität und Heterogenität machten eine gründliche Überarbeitung unabdingbar. Die Neuerungen in der VDI/VDE 2206 betreffen unter anderem das V-Modell und die Anwendung von Hilfsmitteln in der interdisziplinären Produktentwicklung.
Herausgeber der Richtlinie VDI/VDE 2206 „Entwicklung cyber-physischer mechatronischer Systeme (CPMS)“ ist die VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA). Die Richtlinie erscheint im September 2020 als Entwurf. Stellungnahmen können über das elektronische Einspruchsportal oder durch schriftliche Mitteilung an die herausgebende Gesellschaft (gma@vdi.de) abgegeben werden. Die Einspruchsfrist endet am 30.11.2020. VDI-Richtlinien können in vielen öffentlichen Auslegestellen kostenfrei eingesehen werden.