"Das Fernsehen fesselt seit fast einem halben Jahrhundert seine Zuschauer. Zwar wird im Alltag seltener gemeinsam mit der ganzen Familie geschaut, dafür werden aber bestimmte Formate zunehmend im eigenen Wohnzimmer inszeniert: Ob Supershow, Lieblingsserie oder Sportevent - gemeinsam wird sich mit Freunden vor dem 'Lagerfeuer' im Wohnzimmer versammelt. Was zählt, ist das gemeinsame Mitfiebern, der Austausch und die Geselligkeit", so Professor Ulrich Reinhardt, der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen.
Betrachtet man die häufigsten Freizeitaktivitäten genauer, lassen sich hier drei Hauptgruppen unterscheiden:
1. Die Mediennutzung. Sechs der zehn häufigsten Freizeitaktivitäten sind durch Medien geprägt. Hierbei dominieren sowohl die klassischen Medienformate wie Fernsehen, Radio hören, Telefonieren oder Zeitunglesen als auch die neueren wie Internet und Smartphone den Freizeitalltag der Bundesbürger. Insbesondere für die junge Generation sind letztere nicht nur Zeitvertreib, sondern auch Mittel zum Zweck, um Aktivitäten zu koordinieren, soziale Kontakte zu pflegen oder abzuschalten.
2. Die Regeneration. Die Erholung von und für die Arbeit war über Jahrhunderte der Hauptzweck der Freizeit. Auch gegenwärtig wollen viele Bundesbürger in ihrer freien Zeit ausschlafen, faulenzen oder einfach ihren Gedanken nachgehen. Diese passiven Beschäftigungen bleiben daher wichtige Elemente der Freizeitgestaltung, für die sich viele Bundesbürger sogar mehr (Frei)Zeit wünschen.
3. Die Kontakte. Die Pflege der eigenen sozialen Kontakte ist die dritte Säule der Freizeit. Gemeinsame Zeit mit dem Partner, der Familie und den Freunden verbringen oder über wichtige Dinge reden, in einem Verein aktiv sein u.v.m. sorgt für Abwechslung und Anregung, Entlastung und Stressabbau und somit für eine Steigerung des individuellen Wohlbefindens.
Und wie schneiden Gartenarbeit und Heimwerken ab?
Regelmäßig Gartenarbeit (mindestens einmal pro Woche) betreiben 29 Prozent der Befragten. Dabei sind die Unterschiede zwischen "Jungen Erwachsenen" (7 Prozent) und "Ruheständlern" (40 Prozent) gewaltig.
Während Gartenarbeit in die Rubrik der wöchentlichen Tätigkeiten eingeordnet werden konnte, fallen Heimwerken und Do-it-yourself in die monatliche Rubrik. 35 Prozent sind dahingehend mindestens einmal im Monat tätig. Auch hier ist die Spreizung, sieht man sich die Lebensphasen an, groß - von 8 Prozent bei Jugendlichen bis zu 46 Prozent bei Familien.
Im Freundeskreis mindestens einmal im Monat handwerklich tätig zu sein geben insgesamt 15 Prozent an. Hier sind die Unterschiede zwischen Ruheständlern (10 Prozent) als niedrigstem und Singles mit 21 Prozent als höchsten Wert relativ gering.
Mindestens einmal im Monat "Onlineshopping" betreiben dabei erstaunlicherweise prozentual gesehen weniger Bundesbürger als Heimwerken: 32 Prozent. Allerdings werden hier die Ergebnisse, schaut man sich die Lebensphasen an, zu Gartenarbeit und Heimwerken praktisch auf den Kopf gestellt.
Die Studie kann kostenlos heruntergeladen werden unter
http://www.freizeitmonitor.de/nc/download/freizeitmonitor-2016.html