Manfred Maus sieht die DIY-Talsohle erreicht

21.02.2002

BHB: Vorsichtiger Optimismus dank ausgeglichenem Jahresabschluss. Die durchschnittliche Verkaufsfläche stieg weiter an, Garten gewinnt auch in den Märkten selber immer mehr an Bedeutung

"Die konjunkturelle Talsohle scheint zwar erreicht, aber die Marktbereinigung dürfte sich auch 2002 noch fortsetzen", so beurteilte Manfred Maus, Vorstandsvorsitzender des BHB, die wirtschaftliche Situation der DIY-Branche auf der gestrigen Wirtschaftspressekonferenz in Köln im Vorfeld der DIY’TEC und Eisenwarenmesse. Zu beobachten sei eine verzögerte Ordertätigkeit des Handels. Die Umsatzzahlen auf Lieferantenseite lägen im Schnitt drei Monate voraus und pendelten sich später ein. Vor diesem Hintergrund gebe die aktuelle Absatzsituation durchaus Anlass für vorsichtigen Optimismus. Basis dieser Prognose sind die aktuellen Umsatzzahlen des Geschäftsberichts, die der BHB für seine Mitglieder monatlich durch die GfK-Marktforschung erheben lässt.
Rückblickend auf das Jahr 2001 ergibt sich folgendes Ergebnis: Insgesamt erwirtschaftete die DIY-Branche – kumuliert über alle Vertriebswege – 36,56 Mrd. € und lag damit um 0,5 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Die Umsatzbetrachtung nach einzelnen Vertriebsformen ergab dabei ein unausgeglichenes Bild: Während sich das Marktvolumen der Bau-, Heimwerker- und Gartenfachmärkte mit 21,47 Mrd. € auf Vorjahresniveau bewegte, gelang es dem Holzeinzelhandel, seinen Umsatz um 1,9 Prozent zu steigern. Die Erlöse des organisierten Baustoffhandels und der unabhängigen Gartencenter blieben mit 7,21 Mrd. und 0,77 Mrd. € unverändert bei den Werten des Vorjahres.
Das Marktvolumen der Bau-, Heimwerker- und Gartenfachmärkte setzt sich zusammen aus den Ergebnissen der Baumärkte mit mehr als 1.000 m² Verkaufsfläche und einem Mindestsortiment nach BHB-Warenklassifikation sowie den Resultaten der übrigen Baumärkte, den Baumärkten im weiteren Sinn. Die flächenunbereinigten Umsätze der Baumärkte mit mehr als 1.000 m² Verkaufsfläche stiegen im Geschäftsjahr 2001 um 0,5 Prozent auf 17,01 Mrd. €. Auf bereinigter Fläche ergab sich trotz positiver Entwicklung einzelner Warengruppen ein Minus von 3,5 Prozent. Die Baumärkte im weiteren Sinn mussten hingegen einen Umsatzrückgang um 2,1 Prozent auf insgesamt 4,46 Mrd. € verzeichnen.
Wie schon im vergangenen Jahr wurden in 2001 23,1 Prozent der Umsätze in den ostdeutschen Bundesländern erzielt. Die Baumärkte in den lten Bundesländern erreichten 76,9 Prozent des gesamtdeutschen Umsatzes. Die prozentuale Verteilung spricht jedoch nicht für das Engagement der Heimwerker: Während jeder Dritte in Ostdeutschland nach eigenen Angaben häufig bzw. sehr häufig handwerklich aktiv ist, sind es im Westen nur 24 Prozent. Dies spiegelt sich auch in den Pro-Kopf-Ausgaben wider: Durchschnittlich gaben die ostdeutschen Heimwerker 331 € für Do-it-yourself-Produkte aus – ihre westdeutschen Kollegen investierten lediglich 247 €.
Auch im Jahr 2001 setzte sich der Trend zu großflächigen Verkaufshallen in den Bau- und Heimwerkermärkten fort – wenn auch auf niedrigerem Niveau als in den Vorjahren. Die durchschnittliche Verkaufsfläche der 3.125 Märkte mit mehr als 1.000 m² stieg von 4.826 auf 4.933 m² an. Über die Hälfte der Fläche (51,7 Prozent) belegten dabei die klassischen DIY-Sortimente "Bauen und Heimwerken". Mit der Ausweitung der Angebotsfläche für Gartenartikel von 21 auf 25,1 Prozent reagierten die Baumarktbetreiber auf die steigende Kundennachfrage im Garten- und Freizeitbereich. Die Abteilung "Baustoffe und Holz" belegte mit 23,2 Prozent die drittgrößte Verkaufsfläche in den Märkten.
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