Grün und vernetzt – so präsentiert sich die Branche.
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ISH

Mit KI zu mehr Nachhaltigkeit

Die ISH erhält eine neue Struktur: Künftig ist die Messe  in acht Lösungsfelder gegliedert. Über alle Bereiche hinweg wird der Fokus auf nachhaltige Konzepte und künstliche ­Intelligenz gelegt.     

Unter dem Claim „Lösungen für eine nachhaltige Zukunft“ präsentieren 2.000 Aussteller vom 17. bis 21. März 2025 auf der ISH neue und bewährte Produkte und Dienstleistungen. „Die Industrie versteht sich als Lösungsanbieter“, erklärte Johannes Möller, Bereichsleiter Building Technologies Shows der Messe Frankfurt, bei einer Vorschau auf die diesjährige Ausgabe der Messe für Wasser, Wärme und Luft. Daher haben die Veranstalter acht Lösungsfelder identifiziert, in die sich die ISH künftig gliedert: Sanitärräume, wasserführende Systeme, Installation, Wärmeerzeugung, Raumluft, intelligente Gebäudesteuerung, Software und Herstellung von SHK-Produkten. Zu jedem Lösungsfeld wird es eine eigene Content-Bühne geben.  

Die Industrie versteht sich als Lösungsanbieter
 Johannes Möller, Bereichsleiter Building Technologies Shows Messe Frankfurt

Durch fast alle Bereiche zieht sich das Thema Nachhaltigkeit. „Mehr als 40 Prozent der Energie in der EU wird im Gebäudesektor verbraucht“, unterstrich Möller. Das mache diesen Bereich zu einem großen Hebel auf dem Weg zur Klimaneutralität. Maßnahmen zur CO2-Einsparung seien jedoch kein Selbstzweck, betonte Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und der Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie (VDZ): „Bei alledem wollen wir nicht vergessen, wer im Mittelpunkt steht: der Mensch.“ Das ist auch Thema der Ausstellung „Pop up my Bathroom“, die Trends rund ums Bad präsentiert. Darüber hinaus stellen die Verbände auf der Messe ihre aktuelle Badstudie vor.  

„Die ISH zeigt aber nicht nur schöne Bäder, sondern auch, wie viel technischer Sachverstand dahintersteckt“, ergänzte der Verbandsgeschäftsführer und nannte als Beispiele die Wärmerückgewinnung von warmem Duschwasser oder Armaturen, die den Wasserzufluss begrenzen und gleichzeitig hohen Komfort bieten. Das Thema Wassermanagement gewann in den vergangenen Jahren mit Problemen durch Wassermangel auf der einen und Überflutungen auf der anderen Seite an Aufmerksamkeit. „Ein sorgsamer Umgang mit dieser Ressource ist ein Muss“, unterstrich Wischmann. Aus diesem Grund findet im Rahmen der ISH erstmals die „Value of Water Conference“ statt. Hier diskutieren Experten, politische Entscheidungsträger und Organisationen globale Innovationen und Best Practices im Bereich Wassermanagement und Hygiene in und am Gebäude. 

Wenn wir alle mitmachen, können wir in zehn Jahren klimaneutral sein
Dr. ChristianSchlicht, Wirtschaftsingenieur

Die Anstrengungen zur Nachhaltigkeit wiederum ließen sich durch künstliche Intelligenz (KI) positiv beeinflussen, so Johannes Möller. Ein Beispiel dafür brachte Wirtschaftsingenieur Dr. Christian Schlicht an. Gemeinsam mit seinem Team hat er aus Open-Source-Daten ein KI-basiertes digitales Modell der Stadt Bonn erstellt, mit dem sich auf einen Blick Photovoltaik- oder Solarthermie-Potenziale ableiten lassen. Durch einen Klick auf die einzelnen Häuser lässt sich etwa das jeweilige Baujahr, das Alter der Bewohner oder Energieverbräuche anzeigen, um einen Plan zur energetischen Sanierung bestimmter Stadtteile zu erstellen. „Wenn wir alle mitmachen, können wir in zehn Jahren klimaneutral sein“, zeigte er sich optimistisch. Ein wichtiger Punkt dafür: Energie dort produzieren, wo sie gebraucht wird. Und: „Alle Gebäude müssen miteinander vernetzt sein, nicht nur einzelne Häuser.“

Die Messe ist künftig in acht Segmente unterteilt, die sich wiederum in weitere Bereiche aufgliedern.
Die Messe ist künftig in acht Segmente unterteilt, die sich wiederum in weitere Bereiche aufgliedern.

Künstliche Intelligenz macht auch vor der Heizungsindustrie nicht Halt, weiß Frederik Leers vom Bundesverband der ­deutschen Heizungsindus­trie (BDH). So gibt es beispielsweise KI-basierte Systeme, die die ­Energieversorgung koordinieren. Der Verband organisiert vor Halle 12 eine Sonderschau zur Wärmewende.  

Bei der Herstellung von Klima- und Lüftungsanlagen findet künstliche Intelligenz ebenso Anwendung wie in der Angebotserstellung zur Suche nach Fachkräften in der Branche. Im Handwerk lassen sich damit zudem Produktions- und Geschäftsprozesse optimieren. Es gehe aber nicht darum, Menschen zu ersetzen, sondern vielmehr darum, sie zu unterstützen, betonte Frank Ebisch vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Was die ISH für Handwerker bietet, verdeutlichte ein Avatar namens Manni. So soll das ISH-Festival mit Content-Creator-Auftritten insbesondere jüngere Handwerker anziehen und gleichzeitig Startpunkt geführter ­Messerundgänge sein.

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