Wenn die Spoga+Gafa in den Kölner Messehallen auf die Zielgerade geht, ist für die Entscheiderinnen und Entscheider der grünen Branche noch nicht Schluss: Auch in diesem Jahr lud der BHB zum Garden Summit im Congress Centrum Nord ein. Rund 150 Teilnehmer folgten dem Ruf und vernahmen die Botschaft: Im Gartenhandel steckt weiterhin viel Potenzial.
Den Anfang machte René Haßfeld, Sprecher der Geschäftsführung von Toom Baumarkt und BHB-Finanzvorstand. Er betonte die emotionale Strahlkraft der grünen Sortimente innerhalb des Wandels, die auch einen beachtlichen Umsatzbestandteil ausmachten – „ohne den Garten wären wir alle nicht so weit, wie wir gekommen sind“, sagte er. Der Klimawandel erfordere jedoch Veränderungen in den Gärten und Sortimenten, der notwendige Umbau biete der Branche gerade deswegen Chancen. Haßfeld mahnte daher die Anwesenden an, Neuerungen voranzutreiben: „Seit Corona haben wir Innovationen sträflich vernachlässigt.“ Zudem würden die Kunden anspruchsvoller: der Verbraucher wünscht Nachhaltigkeit, die sich aber nicht unbedingt im Preis niederschlagen soll. In Richtung Politik forderte Haßfeld einen Verzicht auf den „Bürokratisierungswahn“ – der Standortnachteil sei hierzulande gegenüber anderen Kontinenten deutlich spürbar und behindere das Geschäft stark, die EU habe schlicht den Sinn für Pragmatismus verloren.
Achterbahnfahrt mit Aufwärtstrend
Zahlen aus dem Gartengeschäft präsentierte Sascha Kehrstephan, Director Partnership bei GfK/Nielsen IQ. „Eine Achterbahnfahrt“ nannte er die schwankenden Bewegungen der letzten Jahre, und da passte auch der bisherige Jahreslauf 2024 dazu: Von Januar bis April 2024 entwickelte sich die DIY-Branche besonders gut: Baumärkte haben ihren Umsatz in diesen vier Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,9 Prozent gesteigert, Gartencenter um 17,15 Prozent. Lediglich der Baustoffhandel krankt weiter: Hier ergibt der Vergleich zum Vorjahr -11,6 Prozent. Zweistellig sind die Baumarkt- und Gartencenterumsätze im Bereich Gardening gewachsen, nämlich um 22,3 Prozent im DIY-Handel und um 21,9 Prozent bei den Gartencentern. Das schlechte Wetter im Mai wiederum hat in allen Vertriebskanälen Umsatzeinbrüche bewirkt, die von Vertretern aller Handelsformen als dramatisch bezeichnet werden. Dass dieser Fakt im Vortrag keine Erwähnung fand, wurde von den Summit-Teilnehmern im Nachgang kritisch angemerkt.
Weiterhin hätten aber Krieg und Krisen negativen Einfluss auf das Konsumklima, daher bleibe die Anschaffungsneigung…