Das Thema Unternehmensnachfolge beschäftigt so ziemlich jedes mittelständische Unternehmen auch im Baustoff- und Baumarkthandel. Einen eigenwilligen, jedenfalls nicht häufig eingeschlagenen Weg hat der Eurobaustoff-Gesellschafter Karl-Hans Efinger eingeschlagen: Der Gründer und Inhaber von Efinger Baustoffe in Trossingen hat sein Unternehmen in eine gemeinnützige Stiftung eingebracht. Oberstes Ziel: Sein Lebenswerk dauerhaft bewahren, den Fortbestand des Unternehmens sowie die Zukunft der Mitarbeiter über seinen Tod hinaus sichern und eine Aufteilung der Firma verhindern.
Spätestens als sein vom Großvater grundgelegtes Unternehmen, das als Ziegelei angefangen hatte, im Jahr 1999 sein 100-Jähriges Bestehen gefeiert hat, stellt sich der rührige schwäbische Unternehmer auch diese Frage: Auf welche Art und Weise kann ich benachteiligten Kindern und Jugendlichen sowie sozialen Projekten in der Region umfassend und effektiv unterstützen?
Die Lösung für beide Ziele war – und ist – eine Stiftung: Die Karl-Hans-Efinger-Stiftung wurde noch im selben Jahr mit einem Grundstockvermögen von 300.000 DM gegründet, die der Initiator eingebracht hat. In den Folgejahren kommen weitere Zustiftungen des Gründers – Gesellschafteranteile an der Efinger Baustoff GmbH sowie Immobilien – hinzu.
Karl-Hans Efinger
Im Jahr 2024 gab es gleich zwei Jubiläum zu feiern: Die nach seinem Gründer benannte Stiftung besteht seit 25 Jahren, und der Stifter selbst feierte Anfang März seinen 80. Geburtstag. Efinger hat nach dem Krieg aus dem Unternehmen seines Großvaters heraus seine Baustoffhandlung aufgebaut. In Trossingen hat er 1988/1989 das Einkaufszentrum Schwabenpark errichtet, in dem der Baustoffhandel und der Baumarkt mit einer Verkaufsfläche von 4.000 m² untergebracht sind. Der Unternehmer ist nach wie vor als Bauträger und Vermieter von Handelsobjekten in der Region aktiv.
Der für die Zukunft des Unternehmens entscheidende Schritt erfolgt 2017: Der Gründer überträgt seinen Geschäftsanteil der Efinger Baustoff GmbH in das Grundstockvermögen der Stiftung, und seine beiden Kinder, die zusammen ein Viertel der Anteile besaßen, tun es ihm nach. Das Unternehmen geht in den Besitz der Stiftung über. Sein Management mit Geschäftsführer Michael Kohn an der Spitze agiert weiterhin frei in seinen Unternehmensentscheidungen.
Die Stiftung legt ihr Geld hauptsächlich in Immobilien an. Von den Erträgen fördert…