Aus dem Hellweg-Baumarkt in Kreuztal sei ein Mann marschiert, der Waren in seinem Rucksack verstaut habe, ohne sie zuvor bezahlt zu haben, informiert die Polizei pflichtbewusst die Leserinnen und Leser des Polizeiberichts. So weit, so schlecht, möchte man sagen. Doch die Geschichte geht weiter: Der von einem Mitarbeiter zur Rede gestellte Dieb gab zwar das entwendete Bohrerset zurück, nicht jedoch den ebenfalls entwendeten Akku-Hobel, den er, wie die alarmierte Polizei später herausfand, in eine Mülltonne geworfen hatte. An dieser Stelle horcht die in werkzeuggeschichtlichen Fragen sensible Zu-guter-Letzt-Redaktion auf. Geht man so mit einem kulturhistorisch dermaßen aufgeladenen Werkzeug um wie dem Hobel? Hat dieser Banause nie Paul Hörbiger das Hobellied singen hören, in dem es heißt: „Dann leg‘ ich meinen Hobel hin und sag‘ der Welt ade“? Von Wegwerfen war da nicht die Rede. Wohl aber vom Schicksal. Das setze nämlich den Hobel an und hoble alle gleich. Also Obacht mit diesem Werkzeug. Sagt sich jetzt wohl auch ein gewesener Baumarktkunde mit Hausverbot in Kreuztal.