Baunativ hat seinen Sitz in dem 115 Jahre alten Gebäude der alten Filzfabrik von Oschatz.
Baunativ hat seinen Sitz in dem 115 Jahre alten Gebäude der alten Filzfabrik von Oschatz.
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Hagebau/Baunativ | Langfassung

Der Oschatzer Öko-Online-Offline-Shop

Verputzen mit Lehm, dämmen mit Hanf, malern mit Öl: Mit dem sächsischen Spezialisten Baunativ hat die Hagebau erstmals einen Gesellschafter, der sich ganz dem gesunden und nachhaltigen Bauen verschrieben hat. 
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Stell‘ dir vor, du willst mit ökologischen Baustoffen bauen, aber kein Händler hat sie. Was tun? Man wird selbst Händler ökologischer Baustoffe. Genau das hat der Bauunternehmer David Pfennig getan und Baunativ, den „Fachhandel für hochwertige Baustoffe, Dämmstoffe und Farben“, an seinem Heimatort Oschatz, rund 30 km von Leipzig in Richtung Dresden, gegründet.

Das war im Jahr 2006. Inzwischen ist daraus ein etabliertes Unternehmen mit nach wie vor zweistelligen Wachstumsraten geworden – und ein Hagebau-Gesellschafter: Zum 1. Januar 2023 ist Baunativ der Soltauer Kooperation beigetreten. „Wir wollen weiter wachsen“, begründet Pfennig den Beitritt, von dem er den Zugang zu weiteren interessanten Lieferanten erwartet.

Jedenfalls auf den ersten Blick liegt die Mitgliedschaft in einer Baustoffhandelskooperation, die eigentlich bei den konventionellen Baustoffen zuhause ist, nicht unbedingt nahe. Zu sehr fremdelt die Szene der Öko-Baustoffhändler mit den Großen der Branche.

Und auch der erste Eindruck des Firmenstandorts ist nicht unbedingt der, den man von Baustoffhändlern gewohnt ist. Denn David Pfennig hat zusammen mit anderen Investoren die alte Filzfabrik in Oschatz gekauft, die vor 115 Jahren gegründet wurde, nach der Wende aber 15 Jahre lang leer stand. In diesem Industriedenkmal mit seinen weitläufigen Hallen ist nicht nur das Lager mit 5.500 m² untergebracht, sondern auch der Verkaufs- und Beratungsraum.

Inhaber David Pfennig (M.), Geschäftsleiter Florian Wittwer (l.) und der Baubiologe Stephan De Bona stehen an der Spitze der ökologischen Baustoffhandlung.
Inhaber David Pfennig (M.), Geschäftsleiter Florian Wittwer (l.) und der Baubiologe Stephan De Bona stehen an der Spitze der ökologischen Baustoffhandlung.

Sozusagen am lebenden Objekt hat Pfennig hier verschiedene Methoden der Innendämmung an Musterflächen in den alten Ziegelwänden ausführen lassen, um sie den Kunden präsentieren und erklären zu können. Die auffälligste Besonderheit ist jedoch das Fachwerk-Musterhaus nach dem Vorbild eines historischen Dreiseitenhofs, das in den Verkaufsraum gebaut wurde. Insgesamt können so 14 Methoden der Innendämmung gezeigt werden, einschließlich einer Variante mit Wandheizung unterm Lehmputz. „Die funktionieren alle“, bestätigt Stephan De Bona, der als Baubiologe die Anwendungstechnik des Betriebs leitet und viel über die Vorzüge ökologischer Dämmmaterialien zu berichten weiß: Probleme mit Schimmel, dem Feuchtigkeitsaustausch oder Wärmebrücken lassen sich damit, versichert er, hervorragend lösen.

Aber gibt es da nicht das andere Problem, nämlich dass diese Lösungen oft deutlich teurer sind als konventionelle Baustoffe…

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