Der Verband Deutscher Garten-Center (VDG) schließt an seine Wintertagung traditionell eine Storetour an. Dafür hätte er kaum eine günstigere Startposition wählen können als in diesem Jahr: Von Bad Homburg aus waren drei ebenso interessante wie voneinander unterschiedliche Gartencenter schnell zu erreichen: Mauk Gartenwelt im nur wenige Kilometer entfernten Oberursel, die Tropica-Raritätengärtnerei in Kriftel und das Gartencenter Sunflower in Frankfurt.
Bernd Gaurieder hat sein Gartencenter 2014 eröffnet; es ist das jüngste seiner vier Märkte unter der Marke Mauk Gartenwelt. Der 1997 übernommene Stammbetrieb befindet sich in Karlsruhe, 2005 und 2006 kamen Bahlingen und Bruchsal hinzu. Die in Karlsruhe selbst produzierte Ware aus den Bereichen Beet und Balkon sowie Weihnachtssterne verkauft das Unternehmen ausschließlich in seinen Märkten.
Der Grundstückszuschnitt hat einige Besonderheiten des Standorts Oberursel mit sich gebracht. So gibt es insgesamt drei Geschosse, nämlich außer der ebenerdigen Verkaufsfläche und dem Obergeschoss mit zusammen 7.000 m² ein 3.000 m² großes Lager im Keller. Außerdem ist die Baumschule zweigeteilt: Eine Freifläche befindet sich vor der Eingangsfassade, eine überdachte Baumschule verbindet die Kalthalle mit dem Warmhaus.
Mauk gehört über die nicht mehr weitergeführte Bellandris-Gruppe ebenso zur Sagaflor wie das „Grün erleben“-Mitglied Tropica Raritätengärtnerei, und doch sind die Unterschiede gewaltig. Dieser Betrieb wurde 1992 als Produktionsgärtnerei für Kakteen gegründet. Auch nach dem Umbau 2003 hat er sich mit seinen 3.300 m² Verkaufsfläche den Charme einer Endverkaufsgärtnerei erhalten, den Sylvia und Heiner May zusammen mit ihrem Adoptivsohn Oliver Prusko in der Geschäftsführung pflegen. So gibt es beispielsweise kein echtes Eingangsportal, sondern zwei kleinere Eingänge, und das in Eigenregie betriebene Café ist völlig in die Fläche integriert. Die Kundinnen und Kunden schätzen es offenbar sehr, mitten im Grün zu sitzen, denn einen Sitzplatz gibt es nur mit Reservierung.
Weil die Verkaufsfläche eigentlich zu klein ist, muss sie dem Saisonverlauf folgend ständig umgestaltet werden – was viel Personalaufwand erfordert, aber eben auch einen stetigen Wechsel der Optik mit sich bringt. So viel Eigenwilligkeit und Individualität, wie geht das mit einem Vertriebskonzept à la „grün erleben…