Nach dem Boomjahr 2020 ging es für die Baumärkte in Deutschland bei den Umsätzen 2021 nach unten. Je nach Erfassung schrumpften diese um 6,8 Prozent (Dähne Statistik) bzw. 8,2 Prozent (BHB/GfK). Angesichts des historischen Wachstums 2020 bedeutet dies jedoch keine echte Hiobsbotschaft für die Branche: Laut Zahlen der Dähne Statistik für die Top 20-Baumarktbetreiber in Deutschland lagen die Umsätze zu Ende 2021 weiterhin 5,2 Prozent über dem Wert für 2019.
Gleichzeitig zum Umsatzrückgang 2021 zogen sowohl die Inflation als auch die DIY-Verbraucherpreise stark an. Während die Inflation bzw. allgemeinen Verbraucherpreise laut Statistischem Bundesamt 2021 um 3,1 Prozent zulegten, erhöhten sich die Verbraucherpreise im DIY-Bereich nach einer Auswertung der diy-Fachredaktion leicht stärker um 3,4 Prozent. Dies folgte auf die verrückte Situation 2020, als nicht nur die Umsätze der Baumarktbetreiber explodierten, sondern gleichzeitig die DIY-Verbraucherpreise im Durchschnitt sanken (siehe Grafik).
In der Grafik sind die Brutto-Umsätze der Top 20 Baumarktbetreiber nach Dähne Statistik einer reinen Fortschreibung der Umsätze auf Grundlage der Umsatzzahlen von 1999 und der seitdem wirkenden Preisentwicklung im DIY-Bereich (s. blaue Linie in Grafik, „Umsatz Top 20 nach DIY-VPI“) gegenübergestellt. Grundlage dieser Betrachtung ist die fiktive Annahme, dass die Anzahl der verkauften Waren seit 1999 gleichgeblieben ist. Laut dieser hätte der Umsatz zu Ende 2021 bei 23,06 Mrd. Euro liegen müssen – 1,36 Mrd. Euro unter der realen Entwicklung.
Um den DIY-Verbraucherpreisindex (DIY-VPI) zu erstellen, wurde aus den Daten des Statistischen Bundesamtes für den allgemeinen Verbraucherpreisindex (VPI) die Preisentwicklung für 65 verschiedene Warenkategorien (von Baustoffen, Brennholz, Tapeten über Farben, Gartenschirme, Schlagbohrer, Regale und Nägel bis hin zu Zimmerpflanzen) für die Jahre 1999 bis 2021 erstellt und daraus ein Mittelwert gebildet.
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