Der Handel bestellt, was er kriegen kann, und stellt sich das Lager voll nach dem Motto: Was man hat, hat man. Nicht der Verkauf ist derzeit das Problem, sondern der Einkauf, die Warenbeschaffung.
So oder so ähnlich tönte es in diesem Frühjahr aus der Branche, egal, bei wem man sich mit einem harmlosen „na, wie ist die Lage?“ erkundigte. Und da kommen wir mit einer weiteren Sonderbeilage Gartentrends? Wozu, bitte, sollte man sich mit Trends beschäftigen, wo die Leute doch sowieso alles kaufen?
Nun, der Satz „uns wird eh alles aus den Händen gerissen“ mag als kurzfristige Zustandsbeschreibung richtig sein. Als Argument für langfristig ausgerichtetes Handeln halte ich ihn für gefährlich. Denn er verführt zu einer Haltung, die noch keiner Branche gutgetan hat: zum süßen Nichtstun.
Wenn uns zwei Jahre Pandemie und nun dieser verbrecherische Krieg eines gelehrt haben, dann das: Keine der alten (vermeintlichen) Gewissheiten hat Bestand, wenn es darum geht, die Zukunft in Angriff zu nehmen. Auch wenn die Prognosen positiv ausfallen: Wer sagt, dass die Verbraucher ihre von Energiekosten angefressenen Budgets wirklich in die Verschönerung ihres (Outdoor)-Zuhauses stecken? Und umgekehrt: dass sie ihr Qualitätsbewusstsein auch unter erschwerten Beschaffungsbedingungen nicht aufrechterhalten wollen?
Rainer Strnad
Kontakt:
Tel.: +49/7243/575-207 r.strnad@daehne.de
In dieses Qualitäts- und Designbewusstsein hat die Branche zu Recht investiert. „Inwertsetzung“ war einmal ein Schlagwort dafür. „Hauptsache Ware“ kann schließlich nicht der Anspruch sein. Deshalb, da bin ich mir sicher, gilt gerade in Zeiten komplizierter Beschaffung: „Hauptsache Trend!“
Um sich darüber auszutauschen, dazu ist diese diy-Sonderbeilage da. Und dazu sind übrigens auch die Messen da, die – endlich! – wieder anlaufen. Ich freue mich jedenfalls riesig darauf, Sie dort zu treffen.
Herzlichst Ihr