„Wir haben uns im letzten Jahr kritisch mit unseren Einkaufsprozessen auseinandergesetzt, strukturell einige Neuerungen auf den Weg gebracht und das Einkaufsteam neu aufgestellt“, sagt Jörg Kronenberg, Bauvista-Geschäftsführer. „Wir erwarten nun eine deutlich prozessorientiertere Arbeitsweise, die dem Wohle unserer Gesellschafter dient.“
Category Management bezogen auf die Bauvista
„Beim Category Management stellen wir Produktgruppen nach Kundenbedürfnissen zusammen und präsentieren diese optimal“, erklärt Jörg Kronenberg. „Die Bauvista-Anschlusshäuser haben sehr unterschiedliche Größen in ihren Verkaufsflächen und zusätzlich stark verschiedene Sortimentsausrichtungen. Daher muss der Bauvista-Einkauf für den DIY-Einzelhandel Strategien für die Zusammensetzung der Sortimente und in der Kombination bestimmter Warengruppen entwickeln. Die Zusammenarbeit und der Austausch mit unseren Gesellschaftern und der Zentrale ist demnach elementar wichtig, um die Bedürfnisse der Endkunden immer im Fokus zu behalten.“
Eigenmarken der Bauvista
Die Mitglieder der Einkaufskooperation können sich an sechs Eigenmarken bedienen. Darunter „Profi“ im Bau- und Gartenmarkt, „Bauvista professional“ für den Baustoff-Fachhandel, „Ceravista“ für den Bereich Fliesen, „Raiffeisen“ für die angeschlossenen Raiffeisen-Gesellschafter und -Partner, die Eigenmarke „Landfuxx“ für den Bereich Tier und „Volpino“ für den Bereich Lebensmittel. Die Eigenmarken „Landfuxx“ und „Volpino“ werden allen Gesellschaftern durch den Kooperationspartner Landfuxx zur Verfügung gestellt. „Alle Eigenmarken werden kontinuierlich und grundlegend aufgebaut sowie stetig weiterentwickelt“, sagt David Kennke, stellvertretender Einkaufsleiter und Projektverantwortlicher im Bereich Eigenmarken. „Durch einen Relaunch im Jahr 2021 konnte die Eigenmarke ‚Profi‘ in der Außenwahrnehmung deutlich an Frische und Akzeptanz gewinnen. Die Produkte sind in einer Vielzahl in den Gesellschaftermärkten eingeführt und überzeugen bundesweit die Kundschaft.“
Einkaufsaktivitäten werden von aktueller Situation beeinflusst
Bezogen auf den Angriffskrieg auf die Ukraine, die Folgen der Corona-Pandemie und die zahlreichen weiteren Einflüsse sei es noch wichtiger, die Supply Chain mit den Lieferanten zu optimieren und ein vorausschauendes Risikomanagement zu betreiben. „Damit verknüpft sind weiterhin die Digitalisierung und die Themen Multichanel, Nachhaltigkeit und Energiesparen“, meint Jörg Kronenberg und verweist auf neue zukunftsorientiere Flächenkonzepte, beispielsweise in Verbindung mit Dropshipping.
Das Thema der mittelfristigen und langfristigen Preisstabilität ist für den gesamten Markt wohl die größte Herausforderung, so Geschäftsführer Jörg Kronenberg. Er sagt: „Wir pflegen einen engen Kontakt zu unseren Lieferanten. Im Gegensatz zu unkooperierten Unternehmen haben wir zudem die Möglichkeit, auf eine größere Anzahl von Lieferanten zurückzugreifen. Hier zeigt sich der Vorteil unserer Einkaufskooperation, die das ganze Spektrum der DIY- und Fachhandelslieferanten zur Verfügung hat.“ Natürlich gebe es spezielle Produktbereiche, bei denen weiterhin mit Lieferengpässen zu rechnen sei. „Ein permanentes Sourcen nach weiteren Bezugsquellen hat eine sehr hohe Priorität“, so Kronenberg.
Mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft
Aktuell spürt die Branche in allen Bereichen des Handels sicherlich eine Kaufzurückhaltung des Endverbrauchers. „Viele Kunden sind verunsichert, wie die Energiepreisentwicklung sich am Ende auf das eigene Portemonnaie auswirkt“, sagt Jörg Kronenberg. „Dazu kommen die gestiegenen und zum Teil weiter steigende Materialkosten. In einem solchen Umfeld werden hauptsächlich nur notwendige Reparaturen durchgeführt und nicht notwendige Modernisierungen verschoben.“ Der Kundenfokus liege aktuell sicherlich auf dem Thema Energie. Der Bauvista-Geschäftsführer sieht hier Themenfelder für den DIY-Einzelhandel, die heute noch nicht vollumfänglich bearbeitet werden und somit Entwicklungspotenzial bieten.
„Zusätzlich sorgen die gestiegenen Materialkosten dafür, dass der eine oder andere Kunde sein Projekt nicht an das Handwerk vergibt, sondern sich selbst mit der Umsetzung beschäftigt. Somit können wir mit einer gewissen Verschiebung vom Handwerk in Richtung DIY-Einzelhandel rechnen und davon profitieren“, hebt Jörg Kronenberg hervor.