Dort, wo er ihn sagt, würde man allerdings nicht unbedingt das Zentrum des digitalen Wandels vermuten. In Dotzigen, einem 1.500-Einwohner-Dorf zwischen Bern und Biel in der Schweiz, hat die Landi ihre Zentrale.
Die wer? Diese Frage sollte man sich auch außerhalb der Schweiz tunlichst verkneifen, hat man es doch mit einem Milliarden-Unternehmen zu tun, auch wenn die Adresse und - zugegeben - der Name das nicht gleich vermuten lassen.
Dabei: Dass die Landi bis vor kurzem "ein digitaler Saurier" im Einzelhandel war, sagt sogar Simon Gfeller. Aber er darf das, denn er hat als Leiter Marketing und Verkauf sowie stellvertretender CEO daran mitgearbeitet, dass sich das spätestens mit dem im Oktober 2017 eröffneten Online-Shop geändert hat - und gleichzeitig die erfolgreichen Seiten des bisherigen Geschäftsmodells beibehalten wurden.
Wer also ist die Landi, und was hat es mit diesem Geschäftsmodell auf sich? Der Name wurde erst 1994 eingeführt, aber gegründet wurde die Genossenschaftszentrale bereits 30 Jahre früher. Derzeit gibt es 280 Landi-Märkte in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz. Die Landi-Läden werden durch die eigenständigen Genossenschaften geführt. Marketing, Einkauf und Logistik obliegen der Marketing-Organisation Landi Schweiz. Diese wiederum gehört der Sparte Detailhandel der Fenaco an. Insgesamt liefern die Landi-Läden für die Genossenschaften wie auch für die Fenaco einen substanziellen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit.
Das Besondere am Geschäftsmodell der Landi aber ist ihr Sortiment: Es ist klein, und es wird unter besonderen Qualitätsgesichtspunkten zusammengestellt. Klein heißt konkret rund 8.000 ständige Artikel zum Dauertiefpreis und rund 1.000 so genannte In-/Out-Artikel. Rund 65 Prozent des Umsatzes werden mit den Produkten von den 30 Eigenmarken gemacht.
Deshalb spielt die Beschaffung eine große Rolle. Etwas mehr als die Hälfte der Produkte stammen aus der Schweiz: "Swissness" und Schweizer Qualität werden hervorgehoben, aber exklusiv aus der Schweiz beschafft wird nur in den Warengruppen, in denen es Sinn macht. Der Rest wird aus 41 Ländern importiert. Aus Europa stammt knapp ein Drittel, aus China gut zehn Prozent.
Damit geht die Landi offen um. Im neuen Imagefilm ist der chinesische…