Schulungsmaßnahmen, Weiterbildung, Qualifizierungskurse, digitales Lernen, über die Bedeutung und Wichtigkeit dieses Themenfeldes wird in der Baumarktbranche ja gar nicht gestritten. Bestens ausgebildete Fachverkäufer auf der einen Seite, aber auch handwerklich geschulte Kunden auf der anderen sind ein Traum jedes Baumarktbetreibers und DIY-Lieferanten. Beides sind jedoch häufig genug Trugbilder. Dass die "Skills" der potenziellen deutschen Heimwerker seit Jahren sinken - gegessen! Dagegen kann man etwas mit neuen, intelligenten Produkten und Sortimenten sowie mit spannenden, zielgruppengerechten Kursen machen (übrigens das Schwerpunktthema in der Augustausgabe von diy!).
Bei den eigenen Mitarbeitern sieht das schon schwerer aus. Erstens ist der Stellenmarkt leergefegt, und woher sollen die Fachverkäufer, die man sich wünscht, auch kommen? Bezahlung und Stellenanforderungen (Arbeitszeiten, Aufgabenbereiche etc.) machen diesen Beruf auch nicht gerade "sexy" und erstrebenswert. Der Handel wünscht sich die eierlegende Wollmilchsau als Fachverkäufer; motiviert, ausgebildet, flexibel und (vor allem) billig! So kann das aber nicht funktionieren.
Wer sein Marktpersonal weiterqualifizieren will, der muss dafür auch ein vernünftiges Aus- und Weiterbildungssystem aufbauen. Ganz ehrlich: So mancher Lieferant ist nicht gerade glücklich über das, was er da auf Händlerseite sieht. Gerade im digitalen Bereich ist so manche Lösung - sagen wir mal eher zurückhaltend - ausbau- und verbesserungsfähig. Das Niveau ist oft erschreckend niedrig, die Erfolgskontrolle mangelhaft. Doch es gibt ja durchaus auch eine ganze Reihe von positiven Ansätzen: stringente Themen, motivierte Dozenten, sinnvolle Fördermaßnahmen, gute Akademien und Schulen.
Dr. Joachim Bengelsdorf
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