Das Jahr hat mit dem üblichen Messemarathon begonnen. Zuerst die Heimtextil in Frankfurt, dann die Domotex in Hannover und schließlich die Bau in München. Die Stimmung auf den Januar-Messen war allerdings eher heterogen. Auf der Heimtextil in Frankfurt war deutlich zu spüren, dass es der Branche nicht unbedingt gut geht. Die Stände in der Tapetenhalle waren zwar voll und es wurden intensive Gespräche geführt, aber die Gänge doch eher leer. Auffallend war auch, dass, wo sich sonst Stars und Sternchen die Klinke in die Hand gaben, angefangen von Barbara Becker über Jette Joop bis Dieter Bohlen oder auch Harald Glööckler, in diesem Jahr sich niemand mit Zelebritäten aus Funk und Fernsehen schmücken wollte. Vielleicht lag es auch daran, dass mit dem Gummersbacher Tapetenhersteller Pickhardt + Siebert (P+S) einer der Anbieter den Markt verlassen musste und abgewickelt wurde - immerhin ein Unternehmen mit über 100-jähriger Tradition. Der Branche, die unter anderem unter der offenen Bauweise und damit abnehmender potenzieller Tapetenflächen leidet, wird das nur kurzfristig etwas Luft verschaffen.
Die Domotex in Hannover funktioniert entlang einer zweigeteilten Konjunktur. Immer wenn in München die Bau stattfindet, wie in diesem Jahr, dann sinken dort Besucher- und Ausstellerzahlen. Kaum noch ein Unternehmen leistet es sich, auf beiden Messen präsent zu sein. Was nach wie vor für die Veranstaltung spricht, ist die hohe Internationalität, auch wenn die Besucherzahlen, gerade bei den Hartbodenbelägen, sehr zu wünschen übrig ließen.
Kein Stillstand im Garten
Ein turbulentes Jahr mit gemischten Signalen neigt sich dem Ende zu – es war ein weiteres Jahr in der Poly-Krise. Langanhaltende hohe Inflationsraten, …
Anders auf der in diesem Jahr um zwei Hallen erweiterten Bau in München: Dort waren Hallen und Stände drängend voll, auch weil, wie einige der Aussteller anmerkten, der Veranstalter einen guten Job mache. Vor Jahren galt die Bau noch als regionale Veranstaltung, von Bedeutung vor allem für Süddeutschland, Österreich und die Schweiz. Doch schon lange bemüht sich die Messe München, die Zahl der Internationalen Teilnehmer weiter nach oben zu bringen. Das ist ohne Frage gelungen. So wundert es nicht, dass die Messe München in ihrem Abschlussbericht gerade diesen Punkt besonders hervorhob. Keine Frage: Die Musik spielt derzeit auf der Bau in München.
Üblicherweise erwarten die Marktteilnehmer von den Veranstaltungen neben Kundenpflege, Neukundengewinnung und Imagepflege auch Hinweise für den Verlauf des anstehenden Geschäftsjahres. Trotz einer unsicherer werdenden weltpolitischen Lage und vermehrter Hinweise auf eine sich abschwächende Konjunktur äußerten sich die Markteilnehmer auf den Messen überwiegend zuversichtlich. Wenn der Neubau tatsächlich nachgebe, so einer der Aussteller, dann biete der vernachlässigte Renovierungsbereich genügend Potenzial, um weiterhin die Bücher zu füllen.Herzlichst IhrHarald Bott
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