Offline nach wie vor dominant
Heute werden immer noch mehr als 85 Prozent des Gesamtumsatzes im Handel offline erwirtschaftet. Das EHI Retail Institute hat errechnet, dass 57 Prozent der 1.000 umsatzstärksten Onlineshops auch stationäre Läden führen - Tendenz stark steigend. Die Geschäfte dienen als markenspezifischer Showroom und "Appetizer" für Lust-Einkäufe. "Diese Entwicklung", so Vogt weiter, "ist nur dann überzeugend und erfolgreich, wenn die Schnittstelle zwischen analogem stationärem und digitalem online-basiertem Shop-Erlebnis für den Kunden nahtlos und unmerklich von statten geht." Der Schlüssel für dieses omnikanalige Erlebnis-Universum seien digitale Technologien.
"Wir stellen fest, dass digitale Technologien den stationären Handel nicht zwangsläufig durch E-Commerce kannibalisieren, sondern dass diese umgekehrt massiv zur Weiterentwicklung und Attraktivität des POS beitragen", sagt Vogt. Entscheidend sei, dass die Unternehmen die technologischen Errungenschaften dafür nutzten, diese in den Dienst der Verbraucher zu stellen. In einer digitalisierten Welt der Zukunft würden Händler zu Vermittlern menschlicher Sehnsüchte, Handelsorte zu kreativen Lebensräumen, die sinnliche und persönliche Erlebnisse bieten, ist Vogt überzeugt.
"Das muss nicht immer nach dem Motto 'schneller, größer, digitaler' passieren, im Gegenteil: Auch die neue Entschleunigung erreicht die Shopping-Center", hat Vogt beobachtet. Es bricht, glaubt man diversen Handelsforschungsinstituten, aktuell eine Phase der (Re-) Vitalisierung, Optimierung und Rückbesinnung an. Hybride Konzepte, die auf eine Mischnutzung setzen, verwandeln Einkaufszentren in Lifestyle-Hubs und ermöglichen die Integration dieser Orte in den Alltag der Menschen.