Spiegel Online-Kolumnist Benjamin Schulz schreibt in seinem Buch "Gesägt, getan" über sein Werken daheim und den mühsamen Kampf um jeden rechten Winkel. Er philosophiert über das fast zärtlich zu nennende Verhältnis zu seinem Akku-Schrauber, diskutiert Größenwahn im Garten und rät, sich auf gar keinen Fall von einem Spaten verarschen zu lassen. Das perfekte Projekt lässt sich kaum erreichen. Das ist für den Heimwerker aber bloß Ansporn, danach zu streben.
In dem Buch wurden 56 Kolumnen, die bereits auf Spiegel Online erschienen sind, in sieben Kapiteln (Holz, Gartenmarkt, Baustoff, Werkzeug, Sanitär & Fliesen, Farben & Innenausstattung, Kassenbereich) zusammengefasst. Sein Blog wurde zum Buch, womit der Autor wohl am wenigsten gerechnet hat. Überzeugend ist, dass ein offensichtlicher Heimwerker-"Aficionado" seine Sicht der Dinge, seine Erlebnisse rund ums DIY aufgeschrieben hat: sympathisch, humorvoll, mit leichter Selbstironie.
Ob man will oder nicht, zwangsläufig erkennt man sich selber in der Heimwerkerperson wieder, die da über Jahre ihre Baumarkt- und Gartencentererfahrungen macht. Grandioser Triumph und glorreiches Scheitern - wo liegt beides noch so nahe beieinander wie beim Selbermachen? Und wo wird der Mittelweg, die Improvisation, das Unvollkommene noch so begeistert gefeiert wie beim Heimwerken? Nicht schön, aber funktional, das ist oft genug die Realität für all diejenigen, die gerne zum Bohrer und zum Hammer greifen.
Und dabei hat "Gesägt, getan" noch einen echten Nutzen und Mehrwert. Denn dank seiner zahlreichen letztendlich tatsächlich verwirklichten Projekte kann Benjamin Schulz dem Leser auch noch jede Menge guter Tipps auf dessen eigener Reise durch das Heimwerkerwunderland geben. Was will man am Ende mehr: Man wird belehrt und klüger - und das mit Spaß und Vergnügen.