Vor allem aber hat der Jahresbericht ein Schwerpunktthema bekommen. Dafür wurde für die 2018er-Ausgabe recht naheliegenderweise gleich eines gewählt, das die Akteure im grünen Markt tatsächlich mehr und mehr beschäftigt: "Die grüne Branche in Zeiten der Digitalisierung" ist der ausführliche Text überschrieben.
Und in der Tat: Bereits knapp 4,8 Prozent der Gesamtumsätze im Gartenbereich werden im Internet gemacht. Doch auch wenn die Tendenz nach wie vor stark steigend ist - rechtfertigt ein Marktanteil von gerade so fünf Prozent einen Themenschwerpunkt? Schließlich hält der Bericht gleich zu Beginn fest: "Im Vergleich zu vielen anderen Branchen entwickelt sich die Digitalisierung im Gartenmarkt eher langsam." Gibt es nicht andere Trends, die stärkere Auswirkungen auf diesen Markt haben?
Möglich. Aber die Lektüre des IVG-Jahresberichts macht schnell klar: Digitalisierung ist mehr als E-Commerce. Richtig aufgefasst, kann sie sowohl dem stationären Handel (dem die Online-Shops das Leben schwer machen) als auch den Herstellern (die sich plötzlich Konkurrenten aus allen Teilen der Welt gegenübersehen, weil das Netz den internationalen Vertrieb enorm erleichtert) dabei helfen, ihr jeweiliges Geschäftsmodell zu schärfen. Es gebe "kein Patentrezept für eine erfolgreiche Strategie gegenüber der neu entstehenden Konkurrenz", heißt es dazu. "Grundsätzlich sind aber alle Partizipanten gut beraten, wenn sie sich auf die Kompetenzen besinnen, die sie von Pure Playern und ausländischen Wettbewerbern unterscheiden." Für den Handel sind das: Kommunikation, Nähe und Inspiration. Man ahnt: Eine Lektüre des IVG-Geschäftsberichts lohnt sich.
Und wie sehen die Fakten dazu aus? Ein Manko des Berichts ist es sicherlich, dass er so früh zur Verfügung steht - und deshalb in seinem Zahlenteil in erheblichem Maß auf Hochrechnungen für das Gesamtjahr beruht, die inzwischen leider überholt sind. So hat Klaus Peter Teipel die Gelegenheit genutzt, auf dem IVG-Medientag - übrigens mit 54 vertretenen Firmen und 130 gemeldeten Journalisten so groß wie nie - die korrigierten Zahlen für den Gartenmarkt 2017 zu präsentieren.
Leider sehen die nicht ganz so gut aus, wie die Prognosen hatten hoffen lassen, denn das zweite Halbjahr…